18.07.2014 Aufrufe

Leadership-Interview-Transkript - Sozialpsychologie - Goethe ...

Leadership-Interview-Transkript - Sozialpsychologie - Goethe ...

Leadership-Interview-Transkript - Sozialpsychologie - Goethe ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

für die Aufgabe, motivieren mich jeden Morgen aus dem Bett aufzustehen und den Weg zur<br />

Arbeit zu machen.<br />

Rolf van Dick: Wenn Sie sagen, dass Führung zentral und wichtig ist, wie würden Sie sagen<br />

sieht effektive Führung aus? Was ist für Sie gute Führung?<br />

Jan Rinnert: Also häufig wird unternehmerische Aufgabe verbunden mit Begriffen wie<br />

Strategie und Strategieentwicklung, aber da ist ja zunächst einmal nur ein intellektueller<br />

Prozess der Entwicklung eines Weges, durch Abwägung von Handlungsalternativen etc. Am<br />

Ende des Tages, wenn sie arbeitsteilig in einem modernen Arbeitsleben arbeiten, bei uns<br />

sogar noch stärker, dadurch, dass wir in über 40 verschieden Geschäftsfeldern agieren, in<br />

mehreren Kontinenten, in vielen vielen legalen Einheiten, müssen sie einen Weg finden, wie<br />

sie Mitarbeiter, in unterschiedlichsten Rollen, in Führungsfunktionen, in Zuarbeitsfunktionen,<br />

dazu bringen ein Ziel zu verfolgen, auf eine Zielfunktion einzuschwenken, auf einer<br />

Wertebasis zu arbeiten und miteinander um dieses Ergebnis zu ringen. Und das funktioniert<br />

Heute nicht durch Aufschreiben und Verteilen per Email, sondern das funktioniert einzig und<br />

allein durch Kommunikation und laufende Auseinandersetzungen, in einer Organisation, mit<br />

den Menschen und diese Befassung miteinander ist etwas, was viele Menschen unterschätzen<br />

in ihrer Bedeutung und ich glaube effiziente und effektive Führung kann heute, ohne diese<br />

tägliche Auseinandersetzung nicht funktionieren. Ich trenne mal bewusst zwischen effizienter<br />

und effektiver Führung, weil das ist, keine ganz einfache Differenzierung. Ich glaube man<br />

kann gar nicht genug kommunizieren und die Menschen sind häufig faktenorientiert und<br />

glauben, dass allein das gute Argument gilt, das aufgeschrieben Wort doch ausreichen muss,<br />

aber das reicht nicht. Sie können Mitarbeiter heutzutage, in einem sehr komplexen Umfeld,<br />

das von jedem Mitarbeiter auch nicht jederzeit immer voll verstanden werden kann, nur durch<br />

Kommunikation und laufenden Abgleich dazu kriegen ein Gesamtziel zu verfolgen. Wie<br />

funktioniert das bei uns? Wir haben eine ganze Reihe von Maßnahmen ergriffen in diesem<br />

Weg. Wir haben einen sehr geordneten Strategieprozess und Budgeprozess, das heißt wir<br />

haben zunächst einmal diesen intellektuellen Analyseprozess, in dem wir versuchen einen<br />

Weg zu definieren, wo wir hin wollen übrigens da gehört auch ganz stark dazu, was wir nicht<br />

sein wollen, also auch das klare Nein-Sagen, ist Teil der Unternehmensstrategie. Darauf<br />

aufsetzend haben wir fast monatliche Diskussionsveranstaltungen, wir nennen sie Business<br />

Reviews oder Jour fixe, in den wir mit unseren Führungskräften, die für die einzelnen<br />

Geschäfte verantwortlich sind, darüber diskutieren, ob sie in ihrem Entwicklungsprozess auf<br />

dem Weg dieser Strategie sind, wo es Anpassungsbedarf gibt, wo sich Umfeld Zustände<br />

vielleicht verändert haben, neue Wettbewerber aufgetaucht sind etc. und wir machen uns sehr<br />

viele Gedanken darum, wie wir in den einzelnen Organisationen unsere Strategien<br />

kommunizieren, dass sie auch von den Mitarbeitern verstanden werden. Das ist Aufgabe jeder<br />

Führungskraft, aber auch eine Aufgabe des Konzerns insgesamt, wir haben dafür im letzten<br />

Jahr ein Konzernleitbild herausgegeben, dass wir durch sehr viel Kommunikation, auch eine<br />

Roadshow, die wir international gemacht haben, wo wir die Führungskräfte weltweit, wirklich<br />

durch alle Standorte, haben reisen lassen, unseren Mitarbeitern kommuniziert haben und das<br />

ist ein ganz wichtiger Prozess gewesen. Es schafft zwei Dinge, zum einen schafft es, glaube<br />

ich, Verständnis für die Mitarbeiter, darüber wo die Führung hin will, das ist neben der reinen<br />

Informationsvermittlung, glaube ich, auch ein ganz wesentlicher Vertrauenspunkt.<br />

Information schafft eine gewisse Form von Sicherheit, ich weiß, wo die Reise hingeht und<br />

Information ist, an der Stelle, immer wieder Referenzpunkt um im täglichen Handeln immer<br />

wieder auf diese Punkte zurückzukommen, und sich selber verordnen können, liege ich<br />

gerade, mit dem was ich tue auf dem Weg zu dieser Strategie und das sind nicht immer nur<br />

angenehme Nachrichten, das sind natürlich viele Nachrichten, die schwierig sind. Bei 40<br />

Geschäftsfeldern gibt es, das ist normal verteilt, ein Paar, die erfolgreich sind, ein Paar, die

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!