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Leadership-Interview-Transkript - Sozialpsychologie - Goethe ...

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gehen. Ich denke, dass es auch gut wäre das auch zu kommunizieren, aber trotzdem die Leute<br />

einzubinden und möglichst auch mit den Leuten eine Lösung zu finden, wo auch alle mit<br />

leben können. Natürlich ist es als Spielführerin auch ein bisschen eine andere Rolle, aber im<br />

Endeffekt bin ich dann auch nur eine unter Vielen. Aber in Teilen lässt es sich auch gut<br />

umsetzen.<br />

Rolf van Dick: Was war für Sie z.B. als Spielführerin die größte Herausforderung? Als<br />

Zuschauer sucht man ja immer einen von elf Leuten auf dem Platz, der eine Armbinde um<br />

hat. Man weiß, der ist nicht blind, sondern der trägt die aus einem anderen Grund. Aber was<br />

für einen Einfluss die Person hat, sieht man als Zuschauer eigentlich selten.<br />

Birgit Prinz: Das lässt sich so pauschal auch nicht sagen. Ich denke, auf dem Spielfeld kann<br />

es eine Rolle sein, dass man die Leute nochmal mitnimmt. Aber auf dem Spielfeld kann es<br />

auch ganz anderes sein. Da ist die Spielführerin in meinen Augen gar nicht so entscheidend.<br />

ich finde im Umfeld kann man mehr beeinflussen, zum Beispiel in der Spieler-Trainer-<br />

Kommunikation oder auch einfach, wenn Sachen rundherum schwer oder nicht so gut laufen.<br />

Und da gibt es dann doch immer einige Sachen, die man regeln kann oder halt einfach laufen<br />

lassen kann und sagt, da soll sich die Trainerin drum kümmern. Da gibt es dann schon<br />

Reaktionsmöglichkeiten und dann denke ich, kann es auch wirklich gut laufen.<br />

Rolf van Dick: Gab es mal eine Situation oder kommt das überhaupt vor auf dem Spielfeld,<br />

wenn ein Elfmeter oder ein Freistoß geschossen werden muss in einer schwierigen Situation,<br />

dass die Spielführerinnen dann gesagt haben „Du machst das“ oder „Ich mache das selber“<br />

und diese Entscheidung wird dann auch von allen akzeptiert oder würde das gar nicht gehen?<br />

Birgit Prinz: Das ist eigentlich relativ klar vorher, wie man es macht. Da gibt es in jeder<br />

Mannschaft auch irgendwie eine Hierarchie. Es ist nicht so entscheidend, ob ich Spielführerin<br />

bin oder nicht. Da ist es relativ klar vorher, wer schießt und wenn es irgendwie Streitigkeiten<br />

gibt, dann ist es auch klar wer sich durchsetzt meistens.<br />

Rolf van Dick: Und da ist es weniger wichtig, dass Sie die Binde anhaben?<br />

Birgit Prinz: Im Verein habe ich sie auch gar nicht an. Und ich empfinde es auf dem<br />

Spielfeld auch als nicht so einen Unterschied.<br />

Rolf van Dick: „Also mehr in der Vorbereitung, dass sie da dann Ihre Rolle als Spielführerin<br />

nutzen um die Mannschaft auch vorher zu motivieren?“<br />

Birgit Prinz: Motivieren sehe ich auch nicht so ganz als meinen Ansatzpunkt an. Ich denke<br />

für die Motivation bin ich auch nicht zuständig. Das hat jede Spielerin auch selber zu<br />

erledigen und es ist ein bisschen auch Traineraufgabe. Das ist nicht so sehr meine Aufgabe als<br />

Spielführerin. Ich sehe es wirklich mehr in der Vermittlung zwischen<br />

Mannschaftsangelegenheiten und Außen. Außen heißt auch Trainer oder DFB oder anderes<br />

und da die Mannschaft gut zu vertreten und deren Interessen. Und manche Sachen die nicht<br />

der Trainer klären muss, die intern sind, wo ich auch denke, dass geht einen Trainer nichts an,<br />

da zu sehen, dass wir eine Lösung finden.<br />

Rolf van Dick: Wann brauchen Sie selber Führung? Wo ist für Sie persönlich eine starke<br />

Trainerin oder ein starker Trainer wichtig?

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