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Leadership-Interview-Transkript - Sozialpsychologie - Goethe ...

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300 und 2000 Leute, völlig aberwitzig, dann wird in einem Verfahren, es gibt, die Fraktion<br />

hat zwei Generalsekretäre, die für die Verbreitung da sind. In diesem Verfahren wird mit den<br />

Abgeordneten, werden zwischen fünf und acht ausgesucht, die dann zu Gesprächen<br />

eingeladen werden. Es gibt auch noch einen schriftlichen Teil, weil sie mindestens zwei oder<br />

drei Sprachen, zwei Sprachen arbeiten müssen. Dann wird, entscheiden die, findet ein<br />

Gespräch statt, in dem dann die zuständigen Abgeordneten entscheiden.<br />

Rolf van Dick: Und wie groß würden Sie sagen ist der Anteil an gemeinsamen<br />

Überzeugungen oder Wertevorstellungen?<br />

Daniel Cohn-Bendit: Also, es geht durch die Inhalte, die die Ausschüsse, wenn sie im, weiß<br />

ich nicht, Umweltausschuss oder im Agrarausschuss, dann gibt es Gespräche über die<br />

Einschätzung der Europäischen Agrarpolitik oder der Europäischen Umweltpolitik und…<br />

Aber die meisten Leute, die sich bei uns bewerben, haben eine unglaubliche Qualifikation. Ich<br />

bin völlig erstaunt welche Qualifikationen so junge oder weniger junge Menschen haben und<br />

deswegen ist es nicht, man muss nicht Mitglied der Grünen, aber man muss, sagen wir mal<br />

der Ansatz der Grünen zur ökologischen Transformation oder wenn man im Innenausschuss<br />

die Frage der Demokratie, Freiheit, Selbstbestimmung, Autonomie, ja, das ist etwas, was<br />

gefordert wird inhaltlich.<br />

Rolf van Dick: Also es muss passen.<br />

Daniel Cohn-Bendit: Es muss passen. Es ist ja auch so eine politische Stelle, das heißt, Sie<br />

können auch ohne Gründe entlassen.<br />

Rolf van Dick: Haben Sie persönlich das schon einmal gemacht bei einem Ihrer Mitarbeiter?<br />

Daniel Cohn-Bendit: Also, das Problem ist… Es ist natürlich sehr, sehr schwierig. Es ist<br />

auch menschlich schwierig und wir haben in der Fraktion ein großes Problem. Es gibt Leute,<br />

also ich bin schon 20 Jahre da, die Fraktion besteht seit 30 Jahren, glaube ich. ´94, ´89, ich<br />

glaube ´84 zum ersten Mal ist die Grüne Fraktion im Europaparlament gewesen und es gibt<br />

Leute, die sehr lange da sind und was ich mir vorgenommen habe, bestimmte Mitarbeiter ja in<br />

Frührente. Es gibt eine sehr großzügige Frühverrentung, weil ich finde die… wenn du 30<br />

Jahre im Europaparlament bist… also, ihnen mag es keinen Spaß machen und die machen<br />

manchmal auch keinen Spaß mehr und das ist aber schwierig, das ist eine sehr schwierige<br />

Sache.<br />

Rolf van Dick: Sie haben viele interessante Menschen kennengelernt oder mit interessanten<br />

Menschen auch zusammengearbeitet, Rudi Dutschke habe ich angesprochen, Joschka Fischer.<br />

Von den beiden vielleicht oder von anderen Menschen, wer hat Sie beeindruckt in seiner oder<br />

ihrer Führungsqualität oder in der Art Menschen zu führen?<br />

Daniel Cohn-Bendit: Also ich glaube, die sind alle sehr… Rudi, ob er Führungsqualität hat,<br />

weiß ich nicht, kenne ich nicht. Joschka ist ein sehr fordernder sagen wir Chef, der aber sehr<br />

autoritär ist. Also, einerseits ist er eine natürliche Autorität, er hat klare Vorstellungen und<br />

daraus resultiert sehr oft eine, könnte eine Ungerechtigkeit und er hat kein Problem Leute, mit<br />

denen er lange zusammengearbeitet hat und irgendwo hat er das Gefühl es klappt nicht mehr,<br />

die werden einfach beiseitegeschoben. Also, was mich auch sehr gewundert hat, ich habe<br />

viele Grüne Abgeordnete kennengelernt, es gibt eine ganze Menge von Grünen<br />

Abgeordneten, die in ihrer politischen Einstellung sehr sozial fordernd sind, als Chef sehr<br />

asozial sind. Das heißt, sie entlassen Stellen und zwar, was ich gemerkt habe, je unsicherer

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