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Leadership-Interview-Transkript - Sozialpsychologie - Goethe ...

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Sylvia Schenk<br />

Kurzbiografie<br />

Sylvia Schenk wurde 1952 geboren, sie studierte Rechtswissenschaften und war 10 Jahre lang<br />

als Arbeitsrichterin tätig sowie danach 12 Jahre lang hauptamtliche Dezernentin z.B. für die<br />

Themen Sport, Recht, Frauen, oder Wohnen in Frankfurt von 1989 bis 2001.<br />

Sie war als Leichtathletin 1972 Teilnehmerin an den Olympischen Spielen in München, und<br />

wurde dort Neunte nachdem sie zuvor 1971 in Lübeck an einem Weltrekord im 4x800-Meter-<br />

Staffellauf beteiligt war. Ebenfalls 1971 und 1974 nahm sie an den Europameisterschaften<br />

teil.<br />

Von 2001 bis 2004 war sie Präsidentin des Radsportverbandes Bund Deutscher Radfahrer.<br />

Von 2007 bis 2010 war sie Vorsitzende von Transparency International Deutschland. Seit<br />

2010 ist sie Mitglied des Vorstands. Sie hat sich während ihres aktiven Sportlerlebens und in<br />

der Zeit danach für die Gleichbehandlung von Frauen, gegen Korruption und gegen Doping<br />

eingesetzt und sie arbeitet heute als Anwältin in einer Frankfurter Kanzlei.<br />

<strong>Interview</strong> geführt in Frankfurt am 14. Februar 2013<br />

Rolf van Dick: Liebe Frau Schenk, haben Sie vielen Dank, dass Sie uns unterstützen wollen.<br />

Wir sind gespannt, was Sie uns gleich zum Thema „Führung“ zu sagen haben. Sie haben eine<br />

ganze Reihe von ganz unterschiedlichen Erfahrungen gehabt, haben auch eigentlich mehr als<br />

eine Karriere, bestimmt zwei oder drei verschiedene Karrieren gehabt: Einmal als Sportlerin;<br />

Sie waren aktive Leichtathletin, haben 1971 einen Weltrekord mit der Staffel im Vier-mal-<br />

800-Meter-Lauf in Deutschland gelaufen in Lübeck, sind dann ein Jahr später Teilnehmerin<br />

bei den Olympischen Spielen 1972 in München gewesen, sind dort Neunte geworden, haben<br />

mehrfach an Europameisterschaften teilgenommen, waren Deutsche Meisterin, haben aber<br />

diese aktive Sportlerinnen-Karriere mit etwa 23 Jahren beendet. Sie haben<br />

Rechtswissenschaften studiert, haben auch zehn Jahre im Arbeitsgericht gearbeitet, haben als<br />

Richterin, glaube ich, in gewisser Weise auch eine Rührungsrolle. Dann sind Sie aktive<br />

Politikerin gewesen, waren zwölf Jahre lang hauptamtliche Dezernentin, hier in der Stadt<br />

Frankfurt, waren zuständig für Frauen, Wohnen, Sport und derartige Themen. Zwölf Jahre<br />

sind ja auch eine lange Zeit und als hauptamtliche Dezernentin haben Sie natürlich auch eine<br />

Führungsfunktion, Führungsrolle, nehme ich an. Danach sind Sie dann aktiv gewesen in<br />

Verbänden und Organisationen, zum Beispiel waren Sie Präsidentin des Radsportverbandes.<br />

Sie waren Vorstandsvorsitzende von Transparency International bis 2010 und gehören auch<br />

heute noch dem Vorstand von Transparency International an. Sie haben sich, glaube ich,<br />

während der ganzen Zeit immer engagiert für bestimmte Themen - Gleichbehandlung von<br />

Frauen, nicht nur im Sport, aber im Sport vor allem gegen Korruption, gegen Doping und sind<br />

da auch, glaube ich, manchmal angeeckt bei Verbänden und bei den Mächtigen der jeweiligen<br />

Sportverbände. Und uns geht es heute darum, Ihre ganz persönlichen Erfahrungen, die Sie<br />

gemacht haben, in den verschiedenen Rollen, in denen Sie Führung entweder selber ausgeübt<br />

haben oder auch wahrgenommen haben von anderen. Die erste Frage, die ich immer stelle, ist<br />

die Frage, ob wir Führung eigentlich brauchen, wenn Sie sich mal hineinversetzen in die<br />

verschiedenen Rollen, die Sie hatten. Also Sportler zum Beispiel, stelle ich mir immer vor,<br />

die sind so hochgradig motoviert, da weiß man auch, was man zu tun hat und will gewinnen<br />

oder will zumindest teilnehmen an den großen Wettkämpfen. Als Richterin, hat man da<br />

überhaupt noch jemanden, der einen führt? Also brauchten Sie Führung und wenn ja, wann<br />

und in welchen Funktionen vielleicht besonders?

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