Leadership-Interview-Transkript - Sozialpsychologie - Goethe ...
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inhaltlich etwas erreichen möchte, weil es etwas gemeinsam voranbringen möchte, weil es<br />
sich inhaltlich tief im Grunde damit beschäftigt. Und das ist etwas was man auch in der<br />
Führung reflektieren muss.<br />
Rolf van Dick: Wenn Sie sagen gute Führung ist einerseits Ziele definieren und vorgeben<br />
können und Mitarbeiter motivieren und begeistern können, glauben Sie, dass jeder eine gute<br />
Führungskraft werden kann? Kann man das lernen? Oder sind das besondere Menschen die es<br />
mehr in sich haben als Andere, gut zu führen?<br />
Max Hollein: Ich glaube es gibt sehr unterschiedliche Arten zu führen und ich denke es gibt<br />
viele verschiedene erfolgreiche Arten das zu tun. Sondern es gibt nicht einen Weg. Ich denke<br />
es geht aber auch darum eine gute analytische Fähigkeit zu haben. Dinge zu erkennen, zu<br />
analysieren, im Grunde einen Status verstehen zu können und daraus dann Schlüsse zu<br />
ziehen. Nicht nur für sich einen selber sondern auch für Andere. Bewerten, Beurteilen zu<br />
können. Situationen auch aufgrund der Imperfekte der Informationen. Und das sind Dinge die<br />
vielleicht, sozusagen hat der eine vielleicht eine stärkere Neigung und der Andere weniger.<br />
Aber ich glaube dass es sehr unterschiedliche Führungsstile gibt und die kennen wir auch in<br />
unterschiedlichster Form. Und die können alle dann auch zum Erfolg führen.<br />
Rolf van Dick: Sie selber führen ja in Schirn und Städel etwa 120-130 fest angestellte<br />
Mitarbeiter. Dazu kommen ganz viele freiberufliche oder temporär Beschäftigte. Wie würden<br />
Sie denken, dass diese Menschen Sie bezeichnen würden als Führungskraft? Was ist ihr<br />
persönlicher Stil mit Menschen umzugehen und zu führen?<br />
Max Hollein: Das ist immer schwierig, sich das zurück zu reflektieren. Und ich glaube, dass<br />
ich sicherlich jemand bin der sehr große Freiräume liefert. Also ich sehe das auch als eine<br />
Aufgabe in Bezug auf meine Tätigkeit Freiräume zu schaffen, Möglichkeiten zu schaffen für<br />
die Institution aber auch dann für die einzelnen Mitarbeiter. Das heißt, dass das schon etwas<br />
ist wo jeder sich im Grunde in dem Bereich auch stark entfalten kann. Ich bin dann jemand<br />
der sicherlich sehr sehr nahe an der Situation ist, sehr nahe auch an den einzelnen<br />
Mitarbeitern dran ist. Sehr rasch und auch klares Feedback gibt. Da hilft mir sicherlich auch<br />
dabei mit den modernen Technologien früh aufgewachsen zu sein. Auf der anderen Seite fehlt<br />
es einem dann vielleicht also, früher hat man vielleicht viel mehr in der Gruppe auch agiert.<br />
Größere Gruppendynamiken auch entfacht. Ein Führungsstil ist vielleicht hier auch, dass sehr<br />
vieles auch auf Einzelgesprächen zum Beispiel dann schon in einem großen Team auch<br />
verstanden wird. Aber auch die einzelnen unterschiedlichen Mikroprojekte aber auch auf die<br />
einzelnen unterschiedlichen Typen die hier vertreten sind auch einzeln eingehen zu können.<br />
Das ist, glaube ich, für mich ganz wichtig.<br />
Rolf van Dick: Wenn man einen Bau wie den Erweiterungsbau plant und dann irgendwie<br />
umsetzt. Das ist ja tatsächlich auch ein Projekt das hat ein konkretes Ziel, da kann man<br />
hinterher auch definieren: Das hat gut geklappt, das nicht. Aber wenn Sie eine Ausstellung<br />
zum Beispiel planen. Da sind ja viele Unwägbarkeiten, da kann man auch nicht so einfach<br />
definieren: Das ist gut, das ist schlecht. Sondern da muss persönlicher Stil glaube ich auch<br />
eine Rolle spielen, Vorlieben, und so weiter.<br />
Max Hollein: Ja, ich glaube das ist wichtig. Und natürlich ist es sehr stark auch ein<br />
prozessuales Vorgehen. Wenn sie mit einem großen Apparat eine Ausstellung realisieren. Mit<br />
einem Künstler zum Beispiel auch. Sagen wir jetzt die kommende Jeff Koons Ausstellung,<br />
das ist sicherlich ein Projekt das mehrere Millionen kostet. Sie haben einen sehr interessanten,<br />
auch sehr komplexen aber auch sozusagen sehr durchsetzungsstarken Künstler. Sie haben drei