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Leadership-Interview-Transkript - Sozialpsychologie - Goethe ...

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mögen und dann kann man den auch gut machen. Wenn man aber meint das ist ein wichtiger<br />

Schritt für die weitere und dann in die Wirtschaft gehen will, dann soll man da nicht länger als<br />

zwei, drei Jahre bleiben, höchstens. Denn dann hat man mit Menschen zu tun, die es auch<br />

umsetzen müssen. Und den Rat zu geben ist nicht so furchtbar schwer, aber ich sage mal die<br />

Mühsal beginnt, dann den Menschen zu überzeugen, dass sie es auch mit Freude machen.<br />

Wenn einer mit Freude nicht arbeitet und nach Hause geht am Abend und sagt das ist ein<br />

verlorener Tag, dann ist das schade für ihn, dann ist das schade für das Unternehmen. Und das<br />

war eigentlich mein Motto auch, wenn jemand sich nicht wohlgefühlt hat und weggehen<br />

wollte, der war auch jederzeit, wenn er gut war, willkommen, dass er wiederkommt. Es sind<br />

auch viele wiedergekommen. Viele sagen ja dann nicht zu, dann gehen sie. Ich sage dann<br />

okay, der kann mit dem Vorgesetzten nicht. Ist ja auch bei Einstellungen, gucken Sie sich das<br />

genau an, gucken Sie sich das an. Wenn Sie schon finden, dass das Büro zu klein ist und nach<br />

Norden liegt, dann lassen Sie das, wenn Sie das nicht ertragen können. Also, es muss einer<br />

seinen Arbeitsplatz wie die Familie, verbringt ja mehr Zeit hier als zu Hause und wenn er sich<br />

nicht wohlfühlt, sei es ist der Chef, sei es ist das Büro, sei es was auch immer, dann bringt er<br />

auch keine Leistung. Es sei denn man zahlt sehr, sehr viel, dann bleibt er, weil er gut bezahlt<br />

wird. Das ist eigentlich…<br />

Rolf van Dick: Meinen Sie, dass die Leistung dann die gleiche sein kann? Das wirklich der<br />

monetäre Anreiz Motivation, intrinsische Motivation, Zufriedenheit tatsächlich ausgleichen<br />

kann?<br />

Jürgen Heraeus: Nicht, nein, kann es nicht, aber er bleibt dann selber und revolutioniert<br />

nicht, macht es dann eben, beißt die Zähne zusammen und sagt das… nicht.<br />

Rolf van Dick: Ich möchte zum Schluss noch mal auf dieses Thema Werte zu sprechen<br />

kommen und fragen, glauben Sie, dass Ihr Leitbild und die Werte, die Sie dort definieren und<br />

die Umgangsformen oder die Leitlinien des Handelns, die dort definiert sind, dass die<br />

tatsächlich auch zu mehr Zufriedenheit, Motivation, Identifikation der Mitarbeiter auf der<br />

untersten Ebene beitragen?<br />

Jürgen Heraues: Ja, unbedingt. Also, wir haben gerade eine weltweite Umfrage für alle<br />

13.000 Mitarbeiter gemacht. Es ist gerade das Ergebnis rausgekommen letzten Monat. Wir<br />

haben das schon mal gemacht vor vier Jahren, aber nur für Europa, glaube ich. Es haben sich<br />

86% beteiligt, es gab glaube ich 60, 70 Fragen und eine Frage war „Würden Sie einem Freund<br />

oder einem Bekannten empfehlen, sich bei Heraeus zu bewerben?“ und da haben 86% gesagt<br />

ja. Eine andere Frage war „Sind Sie stolz bei Heraeus zu arbeiten?“ da haben 83%<br />

geschrieben „ja“. Bei der Frage „Sind Sie zufrieden mit Ihrer Vergütung?“ haben gesagt 50%.<br />

Rolf van Dick: Das ist immer ein bisschen niedriger.<br />

Jürgen Heraeus: So, ich sage jetzt mal da sieht man aber, dass die Relationen, also wenn da<br />

90% sagen ja, aber zufrieden sind wir eigentlich nicht, dann wäre das ganz schrecklich. Also,<br />

ich denke man kann viel erreichen.<br />

Rolf van Dick: Ist das denn indirekt vermittelt? Also dadurch, dass die Leitbilder, Leitlinien<br />

des Handelns den Führungskräften bewusst sind und die es dann umsetzen oder schauen die<br />

Mitarbeiter sich auch direkt mal an, was steht denn da im Eingangsbereich oder was steht<br />

denn da auf unserer Webseite?

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