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Leadership-Interview-Transkript - Sozialpsychologie - Goethe ...

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Trainingsmaßnahmen, Coaching Maßnahmen, nächste Karriereschritte etc., um dann auch<br />

wirklich die bestmöglichste Position und Perspektive aufzubauen und das hat dem<br />

Unternehmen insgesamt sehr gut getan, dadurch ist viel Vertrauen entstanden in<br />

Personalentwicklung, auch Vertrauen in die Relevanz von Führen und gleichzeitig auch<br />

Vertrauen in der Organisation entstanden, dass es gut ist, für das Unternehmen, die besten<br />

Kräfte zu entwickeln und auch abzugeben und nicht für den eigenen Beritt, sozusagen,<br />

aufzusparen, auch das, glaube ich, ist eine Art von Führung.<br />

Rolf van Dick: Ein Teil von diesem Lernprozess findet ja auch oft statt indem man sich an<br />

anderen orientiert, an Führungskräften, die man selber kennenlernt, schon in der Schule an<br />

guten Lehrern oder an der Universität an hoffentlich guten Dozenten/Professoren, dann im<br />

Berufseinstieg aber vielleicht auch Führungskräfte, mit denen man selber gar keinen Kontakt<br />

hat, sondern irgendwie aus den Medien kennt oder politische, religiöse Führer vor Augen hat.<br />

Wie ist es bei Ihnen persönlich? Wo würden Sie sagen, das ist die Person oder die Personen,<br />

die mir, in irgendeiner Form, diese Orientierung gegeben hat?<br />

Jan Rinnert: Also es gibt niemanden, bei dem ich sagen würde, das ist jetzt derjenige auf der<br />

großen Säule, als einzelnes Vorbild herhalten kann, aber ich kann, glaube ich, drei, vier<br />

Personen kurz beschreiben, die das ausmachen. Das Erste war, mein Vater hat nach der<br />

Universität gesagt: „Such dir keinen Job, sondern such‘ dir einen Chef“, und diese Aussage,<br />

die war ganz wichtig für mich. Einer der Ersten war tatsächlich der Senator für Wirtschaft und<br />

Europa-Angelegenheiten in Bremen, Herr Joseph Hattig, der vorher 25 Jahre lang die<br />

Brauerei Becks&Co in Breme geführt hat und danach mit 65 noch Senator in Bremen wurde,<br />

ein wirklicher Chef, auch alter Schule: anspruchsvoll, einsatzbereit, auch authentisch, schnell;<br />

Vorbild! Der hat sehr dazu beigetragen meinen eigenen Anspruch an Einsatz und Leistung<br />

weiterzuentwickeln und zu schärfen, eine Person. Eine andere Person, die ich nie so nah<br />

erlebt habe, die ich über einen Vortrag kennenlernen konnte und wenn man dann ein bisschen<br />

Literatur verfolgt, die ich sehr beeindruckend fand, ist Herr Beitz von Thyssen, der über hohe<br />

persönliche Integrität in ganz unterschiedlichsten Phasen auch deutscher Geschichte gewirkt<br />

hat, dass häufig sehr unprätenziösgemacht hat und ein Unternehmen in einem Ausmaß<br />

geprägt hat, wie dass heute sehr sehr schwer möglich sein wird und gerade das Element, der<br />

persönlichen Integrität, des Vorbildes, ist über lange Sicht ein ganz wesentliches Element von<br />

Führung, denn man kann nur führen, wenn man glaubwürdig ist. Und dann gibt es ein paar<br />

Personen, bei denen ich sage, deren unternehmerische Leistung finde ich eigentlich eher<br />

vorbildhaft und das sind häufig solche Personen, die ihre Industrien völlig neu gedacht haben,<br />

die einfach aus der Box herausgegangen sind, Industrien völlig umgedreht haben, das sind<br />

Herren, wie der Gründer von Ikea, der den Möbelhandel neu definiert hat, da könne sie viele<br />

aus der Elektronik, neuen Medien, Steve Jobs etc. nennen, die einfach starke<br />

unternehmerische Impulse gesetzt haben und damit fast eine ganze Generation eines<br />

Unternehmens geprägt haben und damit häufig sehr viel Führungsfähigkeit verbunden haben.<br />

Man findet das auch in Familienunternehmen, ein Vorbild ist für mich auch unser<br />

Aufsichtsratsvorsitzender, mein Schwiegervater, von dem ich persönlich sehr viel gelernt<br />

habe, wenn es darum geht, Unternehmen und Familie zu verbinden. Also es sind viele<br />

Facetten und mein Weg ist es mir ein bisschen herauszusuchen, wo sind die interessanten<br />

Elemente, von denen man lernen kann. Die perfekte Lösung gibt es, glaube ich, nicht und das<br />

ist, glaube ich, auch ganz gut so, wir müssen ja alle Menschen bleiben.<br />

Rolf van Dick: Damit sind wir genau bei der nächsten Frage, Sie haben sich durch<br />

verschieden Anregungen ihren Stil gebildet, was ist ihr Stil? Wie würden Sie sagen, führen<br />

Sie? Was würden Ihre direkten Mitarbeiter sagen? Was sind so die Kernelemente?

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