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Leadership-Interview-Transkript - Sozialpsychologie - Goethe ...

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Es übertragen sich ja auch, wenn sie so wollen, chemische Prozesse. Das ist so wie wenn sie<br />

merken, dass ein Hund in den Raum kommt und sie überlegen sofort, wer hat Angst vorm<br />

Hund? Das ist genauso wenn sie das in den Führungsprozessen genau spüren. Wem wird<br />

gefolgt und wem wird nicht gefolgt. Wenn man so will haben Männer, das ändert sich ja jetzt<br />

auch und wird interessant sein zu beobachten, weil sie ja Militärdienst leisten der meiner<br />

Meinung nach in der Sozialisierung ein großes Stück ausgemacht hat. Im Krieg kann man<br />

nicht lange diskutieren, da muss einer entscheiden und sagen es wird geschossen oder es wird<br />

nicht geschossen. Diesen Prozess haben wir Frauen nicht, da sehe ich eine große<br />

Unterscheidung. Es wird interessant sein in der Zukunft zu sehen wie sich das mendelt. Das<br />

ist vielleicht eine interessante Forschungsecke.<br />

Rolf van Dick: Man könnte ja auch mal zurückgehen und mal schauen inwiefern sich<br />

Führungskräfte die tatsächlich Wehrdienst geleistet haben von denen die Zivildienst gemacht<br />

haben. Wir hätten da natürlich auch die Möglichkeit in den letzten 20 Jahren zu schauen, wo<br />

gehen die Leute hin?<br />

Nochmal: Sie haben ja gesagt, Frauen haben die gleiche Sachkompetenz wie Männer wenn<br />

sie es in bestimmte Führungspositionen geschafft haben aber dann fehlt ihnen vielleicht das<br />

politische agieren. Grundsätzlich, egal ob Männer oder Frauen, glauben sie, dass diese<br />

Komponente von Führung jeder lernen kann oder ist das etwas, was man entweder hat oder<br />

nicht?<br />

Gabriele Eick: Also grundsätzlich tendiere ich zu sagen es gibt Kleinkinder, die führen<br />

schon. Es geht sogar schon früher los, die führen schon ganz früh ihre Eltern. Also ich denke,<br />

dass ein Grundtalent fürs Führen schon angeboren sein muss. Man muss auch Spaß haben<br />

daran, Menschen zu führen, auch Spaß daran haben, dass Menschen einem folgen, aber auch<br />

immer mit dem Hintergrund, dass ich als Führende oder Führender auch immer die<br />

Verantwortung habe, wohin führe ich sie? Ich kann Menschen ins Verderben führen, das hat<br />

die Geschichte gezeigt, oder ich kann mit einem guten Set an Werten Menschen auf den Weg<br />

des Erfolges führen, denn jeder ist stolz darauf, für ein Unternehmen tätig zu sein wo man<br />

erfolgreich ist, das ein hohes Ansehen hat, wo sie keine Skandale in den Zeitungen lesen, wo<br />

sie einfach stolz darauf sind, Mitglied dieser Unternehmensgemeinschaft zu sein.<br />

Insofern, man kann eine ganze Menge lernen. Ich sag mal wenn grundsätzlich dieses Talent<br />

da ist, nicht umsonst gibt es so viele Führungskräfte Ausbildungen, ist das sicherlich gut wenn<br />

das obendrauf kommt. Wenn jemand jetzt aber grundsätzlich keinen Spaß am Führen hat, das<br />

haben sie ja manchmal bei großen Familienunternehmen wenn es Sohn und Tochter gibt und<br />

der Vater es erstmal an den Sohn weitergeben will, das haben wir ja immer noch, aber sehr<br />

häufig stellen sie dann fest, dass die Tochter die größeren strategischen oder<br />

Führungsfähigkeiten hat oder die charismatischere Person ist. Man kann ja leise führen, siehe<br />

Mahatma Gandhi. Es ist ja eine Frage wie ich führe, Hauptsache ich habe eine Authentizität,<br />

ich habe eine Persönlichkeit, der man auch leise folgt. Bei Familienunternehmen sehen sie das<br />

am meisten, die Literatur ist voller Schicksale wo sich Söhne die Nachfolge des Vaters<br />

anzutreten und waren kreuzunglücklich. Heute finde ich sind wir zum Glück aufgeklärt und<br />

dann kann man in der Entscheidung dahin gehen und sagen dann macht das eben die Tochter<br />

und der Sohn studiert Musik oder Malerei oder was auch immer er tun wollte. Da haben wir<br />

schon große Fortschritte gemacht.<br />

Rolf van Dick: Zu Ihnen persönlich, wie würden sie Ihren eigenen Führungsstil beschreiben?<br />

Gabriele Eick: Das unterscheidet sich sicherlich zu dem Fremdblick, den meine Kollegen auf<br />

mich haben aber in erster Linie führe ich mit Zutrauen und Vertrauen. Also bei mir ist das so,<br />

dass wenn ich zum Beispiel mit jemandem neu zusammenarbeite bekommt diese Person

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