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Leadership-Interview-Transkript - Sozialpsychologie - Goethe ...

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Rolf van Dick: Wie würden Sie dann gute Führung definieren?<br />

Götz Werner: Gute Führung könnte man dann in dem Sinne sagen, jetzt aus dem bisher<br />

Gesagten, wenn der andere durch meine Führung erfolgreicher wird, wenn er seine Aufgaben<br />

besser ergreifen kann, wenn er seine Aufgaben besser sich aneignen kann und wenn er viel<br />

Eigeninitiative oder man könnte auch sagen, wenn er sich damit verbinden kann mit seiner<br />

Aufgabe, dann hat die Führung schon alles erreicht.<br />

Rolf van Dick: Aber brauche ich nicht auch Menschen, die ganz nah dran sind an den zu<br />

Führenden, um z. B. Potentiale zu erkennen oder auch Schwächen zu erkennen, die es dann<br />

durch Training, Weiterentwicklung ...<br />

Götz Werner: Da muss ich gar nicht nah dran sein, da kann ich sogar weit entfernt sein. Weil<br />

was da der Einzelne tut, das ist ja zu erkennen, das kommt ja als Resonanz. Das erkenne ja<br />

nicht ich, sondern das erkennt ja der Kunde. Also der Kunde erkennt ja, ob wir erfolgreich ...<br />

also der Kunde reflektiert uns, ob wir erfolgreich sind. Da sage ich immer, unser Umsatz ist<br />

der Applaus unserer Kunden. Und wenn die Aufgabe nicht gut ergriffen wird, also wenn sie<br />

umfassend zur Geltung ... wenn sozusagen in unserer Filiale das, was wir wollen, nicht richtig<br />

zur Geltung gebracht wird, dann schneidet die Filiale schlechter ab, das ist unvermeidbar. Das<br />

kann man dann ... ein Filialbetrieb ist ein herrlicher Benchmark-Vergleich.<br />

(Unterbrechung)<br />

Rolf van Dick: Wir waren bei dem Technikeinsatz oder Elektronik. Und Sie haben gesagt,<br />

Filialen sind hervorragende Benchmark-Systeme.<br />

Götz Werner: Genau.<br />

Rolf van Dick: Ist das auch ein Führungsinstrument?<br />

Götz Werner: Das ist ein Instrument zur Selbstführung. Filialen sind natürlich sehr daran<br />

interessiert, wie die Ergebnisse in anderen Filialen sind und fragen dann, warum haben die<br />

andere Ergebnisse, was macht der ... weil Unternehmer lernen ja von Unternehmern. Und das<br />

ist ein wunderbares Selbstführungs-Instrument. Weil die sitzen dann auch zusammen,<br />

unterhalten sich, machen Erfahrungsaustausch. Und es gibt ja ... ich sage immer, kein Kollege<br />

ist so ungeschickt, dass er nicht irgendwas besser macht als ich. Also wir machen es dann<br />

sogar so, dass wir die Revision ... die Filialen müssen ja auch revidiert werden, die werden<br />

immer von den Kollegen gemacht, also für die andern, gehen sie da in andere Filialen und<br />

machen dort die Revision.<br />

Rolf van Dick: Und wird das zufällig ausgewählt oder sind das immer dieselben ...<br />

Götz Werner: In so einer Rotation, in einer regelmäßigen Rotation in der Gruppe. Und<br />

dadurch kann man dann voneinander lernen, der die Revision macht, der sieht dann, ah, der<br />

macht das, das müsste ich auch machen und umgekehrt kann er sagen: Hör mal zu, das<br />

machst du aber sehr umständlich, das kannst du besser machen.<br />

Rolf van Dick: Sie haben vorhin schon gesagt, Sie haben mit Ihrem Konzept Erfolg gehabt,<br />

offensichtlich. Jetzt im Nachhinein wird da auch eine Familie Schlecker schlauer geworden<br />

sein. Aber warum geht es so oft schief? Warum kommt es nicht dazu, dass alle dieses Bild<br />

haben und so führen wie Sie denken, dass es richtig wäre?

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