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Leadership-Interview-Transkript - Sozialpsychologie - Goethe ...

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aus Zahlen, aus Berichten, aus Protokollen, wo ich Fragen habe, dann stelle ich die und ich<br />

denke mal die Geschäftsführer schätzen das auch sehr, dass sie, sagen wir mal und das Ziel<br />

ist, vor allen Dingen jetzt auch für meinen Schwiegersohn, dass das Vertrauen, das die<br />

Gesellschafter in das Unternehmen haben, ich sage jetzt mal auch auf der Schiene ganz groß<br />

wird. Die Gesellschafter schauen einmal auf den Aufsichtsrat, dann kennen sie die Leute<br />

mehr oder weniger, manche näher, die schauen auf den Gesellschafterausschuss und die<br />

schauen auf die Geschäftsführung und das sind die… Jeder schaut ein bisschen anders und<br />

wenn das, die müssen zuverlässig sein, zu denen muss eine Vertrauensschiene sein und dann<br />

läuft das.<br />

Rolf van Dick: Ich behaupte einfach mal, Sie haben wahrscheinlich in den, Anfang der ´60er<br />

Jahre an der Universität in München keine Führung gelernt. Das gehörte damals zum<br />

Betriebswirtschaftsstudium genauso wenig dazu wie heute. Glauben Sie, dass man Führung<br />

lernen kann durch Studium, durch Kurse, durch NBA Programme? Wo haben Sie Führung<br />

gelernt?<br />

Jürgen Heraeus: Das ist eine gute Frage. Ja, ich glaube, dass man bestimmte<br />

Grundstrukturen schon lernen kann. Und wenn man nicht, man kommt ja auch nicht gleich<br />

oben hin. Also ich habe ja auch ein Trainee-Jahr gemacht,wo ich in die einzelnen Bereiche<br />

bin und dort Menschen kennengelernt habe und gesehen habe, warum die wie ticken durch<br />

ihren Vorgesetzten oder von ganz oben und so. Und dann hatte ich natürlich die Gelegenheit<br />

mit meinem Vater zu sprechen und zu fragen warum ist denn das so und warum ist das so und<br />

wie sind die verschiedenen Vorgesetzten und so weiter. Und die einen sind ganz toll und die<br />

anderen die sind nicht so toll und deshalb klappt das da auch nicht so und so weiter. Also, und<br />

dann habe ich verschiedene erste, hatte ich glaube ich zwei Mitarbeiter zu führen oder so was,<br />

ja und das wurden dann mehr und mehr und da hat man natürlich, ja, da hat man gelernt, hat<br />

man auch, ich sage mal gesehen, was nicht gut ist und man sieht auch, ich sage jetzt mal in<br />

manchen Unternehmen duzen sich alle, da ist das okay, in manchen duzen sich nur manche<br />

und ich habe das damals auch gesehen, dass zwei der Geschäftsführer, die duzen sich hier und<br />

mein Vater und andere nicht. Wenn die dann saßen, ich war… Am Anfang habe ich oft<br />

Protokoll geführt, mein Vater hat gesagt du machst Protokoll, kannst du schon mal zuhören<br />

und sagst aber nichts und wenn dann Diskussionen waren und dann sagte der „Rudi, was<br />

meinst du denn dazu?“, da habe ich gesagt das geht nicht, das ist weder… da ist kein Respekt,<br />

da ist keine offene Diskussion und so. Ich habe das dann nicht gemacht und ich habe es auch<br />

hier gesehen, wie schwierig es ist, wenn interne Berufungen sind und einer aus einem Bereich<br />

wird dann der Leiter und dann sagen die „Hör mal, Karl, gestern, da hast du so etwas aber<br />

noch nicht zu mir gesagt, wieso, jetzt meinst du, du kannst mir hier sagen, wo es langgeht?“.<br />

Das ist ganz schwer, oft ganz schwer. Ich denke in den ganz oberen Bereichen vielleicht<br />

nicht, da ist, ich sage mal die Intelligenz und so, die können dann unterscheiden, aber so in<br />

dem, was man früher Meister nannte oder junge Ingenieure oder so, die tun sich dann oft<br />

schwer.<br />

Rolf van Dick: Aber Sie würden ja vermutlich nicht auf die Idee kommen in einer Sitzung<br />

Ihren Schwiegersohn auf einmal zu siezen, weil es auch…<br />

Jürgen Heraeus: Ihn nicht, aber andere Mitglieder im Aufsichtsrat, die ich kenne, da mache<br />

ich das.<br />

Rolf van Dick: Wer hat Sie, Sie haben Herrn Sassmannshausen schon angesprochen, Ihren<br />

Vater, Ihren Onkel, aber wer hat Sie vielleicht sonst beeindruckt als Führungskraft? Sie haben

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