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Leadership-Interview-Transkript - Sozialpsychologie - Goethe ...

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Gabriele Eick<br />

Kurzbiografie<br />

Gabriele Eick ist gelernte Versicherungskauffrau und begann ihre berufliche Karriere 1971<br />

bei der IBM, wo sie zuletzt Direktorin für das Vertriebspartnergeschäft war. In den Jahren<br />

1978/79 studierte sie an der Columbia University in New York Business Administration mit<br />

dem Schwerpunkt auf Industrial/Organizional Psychology. Frau Eick war Marketing Director<br />

Europe bei A.C. Nielsen, leitete die Wirtschaftsförderung Frankfurt- unter anderem mit dem<br />

erfolgreichen Projekt, die europäische Zentralbank nach Frankfurt zu holen. Außerdem war<br />

sie für die weltweite Unternehmenskommunikation der Dresdner Bank Gruppe<br />

verantwortlich. Seit 2000 leitet sie ihre eigene Beratungsfirma für Executive<br />

Communications. Des Weiteren ist sie auch ehrenamtlich tätig, zum Beispiel im Hochschulrat<br />

der <strong>Goethe</strong> Universität oder in der Helga Stödter Stiftung und hat sich im Frankfurter und<br />

bundesweiten Marketing Club engagiert, unter anderem als langjährige Präsidentin des<br />

Frankfurter Marketing Clubs.<br />

<strong>Interview</strong> geführt in Frankfurt am 11. Juni 2012<br />

Rolf van Dick: Brauchen wir überhaupt Führung? Brauchen Sie, als selbstständige<br />

Unternehmensberaterin zum Beispiel, andere Menschen die Ihnen sagen was Sie zu tun haben<br />

wer kann Ihnen überhaupt in einer Führungsrolle noch etwas bringen?<br />

Gabriele Eick: Also für mich beginnt Führung bei Selbstführung. Das ist meine tägliche<br />

Herausforderung. Man sollte Menschen nur dann führen, wenn man sich auch selber führen<br />

kann. Es ist so, dass wenn Sie in einem Unternehmen und Teil einer Organisation sind,<br />

werden Sie im gewissen Sinne, durch eine Struktur die gegeben ist, automatisch mitgeführt.<br />

Wenn Sie selbstständig sind, haben Sie niemanden der das tut. Am Ende des Tages haben Sie<br />

die Möglichkeit den Tag relativ locker anzugehen, oder Sie sagen ich habe bestimmte<br />

Unternehmensziele und ich muss am Tag das und das machen oder zu diesen Terminen<br />

gehen. Zur Selbstführung gehört auch, was auch meine größte Herausforderung ist, das<br />

Zeitmanagement. Ich muss, im Sinne von Aufwand, realistisch sein. Zur Führung gehört aber<br />

auch, dass es Situationen gibt, in denen mir jemand einen Auftrag geben möchte, wo ich unter<br />

Umständen merke, das ist vielleicht nicht das was ich tun möchte oder dass in der Chemie<br />

etwas nicht stimmt. Dann ist der schwierigste Teil auch mal zu sagen, dass ich keine<br />

Kapazität frei habe, weil ich merke es würde vielleicht nicht gut gehen. Ansonsten geht es als<br />

Selbstständiger darum, entweder von ihren Kunden geführt zu werden oder, was ich verfolge,<br />

versuchen mit den Kunden ein Team zu bilden. Natürlich führt man, wenn sie so wollen, als<br />

Selbstständiger seine Kunden ein Stück. Sie führen Prozesse aber Sie führen auch die<br />

Menschen, indem sie ihren Rat, ihre Professionalität und ihre Kompetenzen einbringen. Auch<br />

das ist ein Teil der Führung.<br />

Rolf van Dick: Führen von Kunden durch gemeinsame Projekte, das ist sicherlich ein Aspekt<br />

den wir hier in diesen Gesprächen noch nicht beleuchtet haben. Wo Sie keine formale<br />

Führungsposition einnehmen jedoch Führungsaufgaben haben, was ist in diesem Kontext eine<br />

gute Führung?<br />

Gabriele Eick: Wenn Sie erstmals auf ein Unternehmen zugehen und dort beraten dürfen,<br />

haben Sie die einmalige Chance mit einem Außenblick draufzuschauen. Wenn man ihm zu<br />

nahe kommt, geht dieser Luxus verloren. Bei dem hineinschauen mit dem externen Blick gibt<br />

es Dinge, die sie beobachten und können den Kunden dann diese vermitteln. Zum Beispiel

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