Wolfgang Prabel Neue Menschen braucht das ... - Klassik & Romantik

Süddt. Länder SPD USPD KPD Summe NSDAP u.ä.
Baden 15,2 - 4,9 0,7 - 10,1 10,2 + 8,7 26,1 - 4,8 4,8 + 4,8
Bayern 17,7 + 1,2 0,5 - 12,5 8,1 + 6,1 26,3 - 5,2 16,0 + 16,0
Hessen 29,5 - 0,8 0,7 - 11,5 9,3 + 8,8 39,5 - 2,1 2,9 + 2,9
Württemberg 16,0 - 0,1 0,0 - 13,1 11,5 + 8,2 27,5 - 5,0 4,2 + 4,2
Preußen Ostprov. SPD USPD KPD Summe NSDAP u.ä.
Berlin 20,4 + 2,9 2,6 - 40,1 17,9 + 16,6 40,9 - 20,6 8,6 + 8,6
Brandenburg 21,5 + 0,8 1,1 - 25,1 9,7 + 8,4 32,3 - 15,9 7,5 + 7,5
Niederschlesien 25,9 - 8,7 0,0 - 8,1 6,2 + 5,8 32,1 - 10,6 7,0 + 7,0
Oberschlesien 4,2 - 10,5 0,0 + 0,0 16,7 + 9,5 20,9 - 1,0 4,1 - 0,4
Ostpreußen 15,3 - 8,7 0,6 - 5,2 11,7 + 4,5 27,6 - 9,4 11,3 + 11,3
Pommern 18,9 - 1,8 0,0 - 16,7 8,7 + 7,5 27,6 - 11,0 9,4 + 9,4
Posen-Westpreußen 9,5 - 6,5 0,4 - 8,6 3,2 + 3,1 13,1 - 12,0 13,7 + 13,7
Prov. Sachsen 21,9 + 3,4 0,9 - 31,8 17,4 + 16,0 40,2 - 11,0 7,1 + 7,1
Schleswig-Holstein 24,7 - 12,8 1,1 - 1,9 10,3 + 4,2 36,1 - 10,4 7,4 + 7,4
Preußen Westprov. SPD USPD KPD Summe NSDAP u.ä.
Hannover 24,3 - 4,1 0,3 - 10,4 7,5 + 7,0 32,1 - 7,5 7,4 + 7,4
Hessen-Nassau 25,6 - 2,0 1,0 - 11,6 9,5 + 8,0 36,1 - 5,6 5,6 + 5,6
Hohenzollern 3,2 - 5,1 0,0 - 4,9 5,9 + 4,3 9,1 - 5,7 4,8 + 4,8
Rheinprovinz 10,4 - 3,6 0,7 - 16,2 17,1 + 15,5 28,2 - 4,3 2,5 + 2,5
Westfalen 15,9 - 4,4 1,3 - 13,5 16,9 + 15,3 34,1 - 2,6 2,2 + 2,2
Zwischen USPD und SPD gab es einen starken Zusammenhang: Wo die USPD Verluste über 20 %
verzeichnete, legte die SPD zu. Bei Verlusten unter 20 % verlor die SPD im allgemeinen. Ohne
bedeutende USPD-Verluste, zum Beispiel in Oberschlesien oder Schleswig-Holstein verlor die SPD
etwa 10 %. Man kann davon ausgehen, daß die SPD erheblich Stimmen verloren hätte, wenn nicht
die USPD fast die Hälfte ihrer Wähler an die SPD abgegeben hätte. Die SPD-Verluste beispielsweise
an die Konservativen und Völkischen werden bis zu einem gewissen Grad vom Stimmentransfer der
USPD an die SPD unterlagert. Andererseits sind nicht alle KPD-Gewinne aus USPD-Verlusten zu
erklären. In Hamburg, Oberschlesien und Schleswig-Holstein gewannen die Kommunisten mehr, als
die USPD verlor. Eine Wählerwanderung von der SPD zur KPD ist hier die wahrscheinlichste
Erklärung. Die Wanderungen von der USPD zu SPD und KPD sowie von der SPD zur KPD schließen
überall mit einem Schwund ab: in den einzelnen Wahlbezirken sahen sich zwischen 1 % und 20 %
außerhalb der SPD und ihrer Abspaltungen um: In Berlin verlor das linke Trio im Saldo 20 %.
Eine mögliche Wanderung war die zu den Völkischen. Es fällt jedoch sofort auf, daß in Lübeck,
Mecklenburg-Schwerin, Mecklenburg-Strelitz, Thüringen, Bayern, Ostpreußen und Posen-
Westpreußen die linken Verluste alleine nicht ausreichen, um die Gewinne der
Völkischen/Nationalsozialisten zu erklären.
Deshalb erfolgt ergänzend die Gegenüberstellung der Verluste der gemäßigten Reformisten und der
Gewinne der Völkischen/Nationalsozialisten.
Norddt. Länder DDP DVP DDP und DVP Völkische
Anhalt - 8,9 + 5,0 - 3,9 + 5,0
Braunschweig - 1,7 - 6,5 - 8,2 + 10,0
Bremen - 2,1 - 6,6 - 8,7 + 8,8
Hamburg - 4,4 - 2,9 - 7,3 + 6,0
Lippe - 2,7 - 0,3 - 3,0 + 6,1
Lübeck - 2,3 - 9,3 - 11,6 + 12,5
Meckl.-Schwerin - 4,2 - 8,2 - 12,4 + 22,4
Meckl.-Strelitz - 10,0 - 5,1 - 15,1 + 22,3
Oldenburg - 3,7 - 11,6 - 15,3 + 6,3
Sachsen - 1,3 - 5,0 - 6,3 + 6,6
Schaumbg.-Lippe - 1,5 - 8,4 - 9,9 + 2,5
Thüringen - 3,9 - 2,6 - 6,5 + 10,5
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