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Wolfgang Prabel Neue Menschen braucht das ... - Klassik & Romantik

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unter 20 % Katholiken<br />

1924 II SPD USPD KPD Summe Bergb. & Ind.<br />

Anhalt 41,6 0,0 5,3 46,9 47,6<br />

Berlin 30,3 0,6 16,3 47,2 51,2<br />

Brandenburg 30,2 0,4 6,6 37,2 35,3<br />

Braunschweig 37,7 0,6 4,5 42,8 43,4<br />

Bremen 37,2 0,0 8,8 46,0 40,8<br />

Hamburg 32,2 0,3 14,3 46,8 34,5<br />

Hannover 29,8 0,2 4,3 34,3 32,3<br />

Lippe 32,6 0,2 4,6 37,4 43,8<br />

Lübeck 41,0 0,2 6,4 47,6 42,5<br />

Meckl.-Schwerin 32,8 0,2 5,8 38,8 22,5<br />

Meckl.-Strelitz 33,3 0,2 6,5 40,0 23,6<br />

Ostpreußen 20,8 0,2 8,1 29,1 19,2<br />

Pommern 24,6 0,0 5,8 30,4 22,8<br />

Prov. Sachsen 27,1 0,2 13,9 41,2 41,4<br />

Sachsen 35,2 0,4 11,1 46,7 60,9<br />

Schaumburg-Lippe 46,8 0,2 2,7 49,7 42,7<br />

Schleswig-Holstein 30,1 0,5 6,8 37,4 33,5<br />

Thüringen 30,4 0,0 13,1 43,5 49,5<br />

Waldeck 19,6 0,5 1,7 21,8 22,7<br />

20-40 % Katholiken<br />

1924 II SPD USPD KPD Summe Bergb. & Ind.<br />

Hessen 35,6 0,1 5,4 41,1 40,6<br />

Hessen-Nassau 32,0 0,4 5,7 38,1 38,6<br />

Niederschlesien 32,2 0,1 3,1 35,3 37,5<br />

Oldenburg 23,8 0,1 3,5 27,4 26,6<br />

Posen-Westpreußen 13,7 0,2 3,9 17,8 18,1<br />

Württemberg 20,6 0,0 8,2 28,8 39,1<br />

über 40 % Katholiken<br />

1924 II SPD USPD KPD Summe Bergb. & Ind.<br />

Baden 19,9 0,7 6,5 27,1 38,9<br />

Bayern 21,1 0,4 5,1 26,6 33,7<br />

Hohenzollern 7,1 0,0 2,7 9,8 25,0<br />

Oberschlesien 6,8 0,0 12,2 19,0 34,7<br />

Rheinprovinz 14,6 0,4 12,9 27,9 50,0<br />

Westfalen 22,6 0,6 9,8 33,0 54,8<br />

In den überwiegend protestantischen Teilen Deutschlands stimmt der Anteil der in Bergbau und<br />

Industrie Beschäftigten im Dezember 1924 mit dem Anteil der traditionell proletarischen Wähler<br />

nahezu überein, in den überwiegend katholischen Gebieten nicht annähernd.<br />

In den Hansestädten gab es Hafenarbeiter, der in der Statistik unter Handel und Verkehr geführt<br />

wurden und KPD und SPD wählten. In Mecklenburg, Ostpreußen und Pommern wählte ein Teil des<br />

Landproletariats ebenfalls SPD und KPD.<br />

Diese scharfe Abgrenzung der proletarischen Wähler im protestantischen Deutschland sollte sich in<br />

den Folgejahren völlig verlieren. Mit dem zunehmenden Einsickern des Reformismus in die<br />

Arbeiterklasse verschob sich die Grenze. Die KPD entfernte sich mit dem Ausschluß der Brandler-<br />

Thalheimer-Gruppe und der Übernahme der Macht durch <strong>das</strong> sogenannte Thälmannsche ZK immer<br />

schneller vom letzten Rest marxistischer Tradition; mit den Jahren nahm auch der Anteil der Mitglieder<br />

zu, die vorher nicht in der SPD organisiert gewesen waren. Ehemalige SPD-Mitglieder wurden<br />

ausgeschlossen oder traten aus, Mitglieder mit nichtsozialdemokratischer Historie traten ein, die<br />

mittlere Verweilzeit in der KPD war relativ gering, die Fluktuation der Mitglieder groß. Die KPD driftete<br />

aus der tradierten Arbeiterbewegung heraus. Gleichzeitig gerierte sich die programmatisch den<br />

vorbürgerlichen Standesinteressen verpflichtete NSDAP als Arbeiterpartei. Dabei kam ihr zugute, daß<br />

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