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Yb Pt Si - Type Yb Pt Si - Type

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1.6. KRISTALLGITTERDEFEKTE 37ein beliebig herausgegriffenes Atom die unmittelbare Umgebung (im zeitlichen Mittel) eineandere prinzipielle Symmetrie hat als die Umgebung eines Referenzatoms in einem perfektenTeil des Kristalls, haben wir am Aufpunkt einen Defekt. Für ein Atom auf der Oberflächeeines Kristalls ist diese Bedingung zweifellos erfüllt. Die einfachsten Fehlordnungen im Kristallsind reguläre Gitterstellen, an denen ein Atom fehlt (Schottkysche Fehlstellen). SolcheLeerstellen lassen sich z.B. durch Bestrahlen des Festkörpers mit Neutronen oder schnellenIonen erzeugen, die ein Atom aus seinem Gitterplatz herausschlagen und an die Oberflächebefördern.Defekte bestimmen z.B., ob ein Stück Eisen sich leicht oder schwer verformt, hart oderweich ist, leicht bricht oder sich zäh verhält, leicht oder schwer korrodiert, sich hart- oderweichmagnetisch verhält, schnell oder nur langsam ermüdet – die Liste wäre verlängerbar. Diegesamte Halbleitertechnologie dreht sich um die Manipulation von Defekten in Halbleiternwie <strong>Si</strong>lizium oder GaAs. Die thermischen Schwingungen der Atome um ihre Gleichgewichtslagezählen nach obiger Definition nicht als strukturelle Defekte – im zeitlichen Mittel sind sieNull. Elastische Verbiegungen des Gitters, also lokal leicht veränderte Gitterkonstanten unddamit Bindungslängen, sind ebenfalls keine Defekte, da sich die lokale Symmetrie dadurchnicht im Prinzip geändert hat, sondern allenfalls einige Zahlenwerte, z. B. bei den Translationsvektorendes Gitters. Defekte kann man zunächst in vier große Klassen einteilen, derenOrdnungskriterium die Dimensionalität des Defekts ist. Wir unterscheiden:• Nulldimensionale Defekte (oder Punktdefekte, Punktfehler, atomare Defekte). Symmetrieverletzungnur in Bereichen mit Ausdehnung ca. “Null”, d.h. in einem Bereichmit atomaren Dimensionen.• Eindimensionale Defekte (oder Versetzungen, Liniendefekte). Entlang einer Linie (dienicht gerade verlaufen muß, sondern willkürlich gekrümmt und in sich geschlossen seinkann) ist die Symmetrie verletzt.• Zweidimensionale Defekte (oder Flächendefekte). Auf einer Fläche (beliebig gekrümmt)ist an jedem Punkt die Symmetrie verletzt.• Dreidimensionale Defekte (oder Volumendefekte). In einem beliebigen Volumen liegtan jedem Punkt eine andere Symmetrie vor.Diese noch etwas abstrakte Definition wird sofort klar, wenn wir uns typische Vertreterdieser vier Defekttypen anschauen (Abb. 1.32): Die Leerstelle für nulldimensionale Defekte:Ein Atom fehlt irgendwo im Kristall, der entsprechende Platz ist leer. Die Stufenversetzungfür eindimensionale Defekte: Zwischen zwei Kristallebenen ist teilweise eine dritte eingezwängt.Diese zusätzliche Ebene im Kristall endet entlang einer Linie; diese Linie definiertden eindimensionalen Defekt (Stufenversetzung). Die Korngrenze für zweidimensionale Defekte:Zwei beliebig zueinander orientierte Kristalle sind längs einer Ebene – der Korngrenzenebene– verbunden. Die Ausscheidung für dreidimensionale Defekte: In einem Kristall derSorte 1 sitzt ein Kristall (oder amorpher Körper) der Sorte 2.

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