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Yb Pt Si - Type Yb Pt Si - Type

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44 KAPITEL 1. KRISTALLSTRUKTURENPlastische Verformung aller Kristalle erfolgt ausschließlich durch die Erzeugung und Bewegungvon Versetzungen. Plastische, d.h. bleibende Verformung heißt, dass sich ein Kristallnach Einwirkung einer Kraft bleibend verformt hat. Plastische Verformung bedingtzwangsläufig, dass Teile eines Kristalls sich gegenüber anderen Teilen verschoben haben.Einige Atome sind nicht mehr dort, wo sie früher waren. Die damit verbundenen bleibendenVerschiebungen der Atome werden immer durch den Durchlauf von Versetzungen durchden Kristall erzeugt. Die makroskopische plastische Verformung ist die Summe aller mikroskopischenVersetzungsbewegungen auf den betätigten Gleitsystemen. Es müssen sehr vieleVersetzungen zusammenwirken, und auf vielen verschiedenen Ebenen durch den Kristalllaufen.Jede Versetzung hat eine Gleitebene; sie wird aufgespannt durch Linien- und Burgersvektor.Die Illustration (Abb. 1.39) zeigt dies für den einfachen Fall einer reinen Stufenversetzung.Versetzungen sind nur auf ihrer Gleitebene relativ leicht beweglich. Bei reinenSchraubenversetzungen sind Burgersvektor und Linenvektor parallel – damit kann jede Ebeneeine Gleitebene sein.Abbildung 1.39: Gleitebene einer StufenversetzungBevorzugte Burgersvektoren sind die kürzest möglichen Gittervektoren, und bevorzugteGleitebenen sind die dichtest gepackten Ebenen. Damit gibt es eine vom Kristalltypabhängige bestimmte Zahl an möglichen Abgleitungen, d.h. der Verschiebung eines Teils einesKristalls relativ zu einem anderen, gekennzeichnet durch die Ebene, auf der die Verschiebungstattfindet, und die Richtung der Verschiebung auf dieser Ebene. Viele Gleitsysteme ineinem Kristall bedeuten, dass es relativ einfach ist, in jede gewünschte Richtung Abgleitungzu produzieren. Entweder ist eines der Gleitsysteme bereits zufällig richtig orientiert, oderman muss einige Gleitsysteme kombinieren. Ein allgemeiner Satz der Topologie sagt, dassman mindestens 5 unabhängige Gleitsysteme braucht, um jede beliebige Verformung durchgeeignete Überlagerungen von Abgleitungen auf den verfügbaren Ebenen zu erhalten. Schonhier wird also klar, warum hexagonale Metalle, insbesondere Mg, Zn und Co, vergleichsweiseschwer verformbar sind, während sich die fcc-Metalle leicht verformen lassen und deshalb“weich” erscheinen. Abb. 1.40 zeigt eine der vier {111}-Ebenen mit den drei in dieser Ebeneenthaltenen Burgersvektoren vom Typ b = (a/2)〈110〉.

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