19.02.2013 Aufrufe

Die militärischen Handlungsschemata der ... - Dr. Alois Mock

Die militärischen Handlungsschemata der ... - Dr. Alois Mock

Die militärischen Handlungsschemata der ... - Dr. Alois Mock

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

ausgegeben 328 - und nicht alle werden in Deutschland getätigt. Auch aus Afrika und<br />

Asien kommt Nachschub. “…Hungary, Romania, South Africa, and Singapore all<br />

supported the Croatian national guard.” 329 Und <strong>der</strong>artige Summen 330 gibt man nicht<br />

aus, wenn man nicht geneigt ist, die damit erstandenen Waffen auch für die eigenen<br />

Zwecke einzusetzen - und genau das hat die kroatische Führung Anfang 1995 vor.<br />

<strong>Die</strong> serbischen Kontrahenten hatten es wie beschrieben aufgrund <strong>der</strong><br />

Vereinnahmung <strong>der</strong> ehemaligen JNA-Waffen in <strong>der</strong> direkten <strong>militärischen</strong><br />

Auseinan<strong>der</strong>setzung mit <strong>der</strong> HV anfangs wesentlich leichter gehabt als diese.<br />

Gleichzeitig hat sowohl die nicht anerkannte „Serbische Republik Krajina“ in Kroatien<br />

als auch die restjugoslawische Führung in Belgrad aufgrund ihrer Unterstützung für<br />

die kämpfenden Serben in Kroatien unter internationaler Ächtung, dem<br />

Waffenembargo und seit Mai 1992 unter Wirtschaftssanktionen zu leiden.<br />

International problematisch wirkt sich für die Serben vor allem die bisweilen<br />

offensichtliche militärische Unterstützung mit Waffen, Munition und Truppenteilen<br />

des Mutterlandes für die Serben zuerst in Kroatien und dann in Bosnien aus. Damit<br />

wird natürlich laufend die Frage nach dem völkerrechtlichen Verhältnis <strong>der</strong> Serben in<br />

Kroatien und in Bosnien zur Bundesrepublik Jugoslawien aufgeworfen, wobei <strong>der</strong><br />

Autor davon ausgeht, dass die bosnisch-serbischen und die kroatisch-serbischen<br />

Streitkräfte als Einrichtungen <strong>der</strong> Bundesrepublik Jugoslawiens anzusehen sind,<br />

wenngleich <strong>der</strong> unmittelbare Nachweis oft schwierig ist. 331<br />

Jedenfalls wirkt die Bundesrepublik Jugoslawien im Mai 1992 durch die Überlassung<br />

so gut wie aller Volksarmee-Soldaten bosnisch-serbischer Herkunft und darüber<br />

hinaus so gut wie aller an entscheidenden Kommandostellen platzierten<br />

Volksarmee-Offiziere nicht bosnisch-serbischer Provenienz sowie fast des gesamten<br />

Materials <strong>der</strong> „Volksarmee“ entscheidend am Aufbau <strong>der</strong> VRS mit und unterstützt die<br />

bosnisch-serbischen Streitkräfte auch nach dem offiziellen Abzug <strong>der</strong> JNA aus<br />

328<br />

Profil 33/95, 14. August 1995. S. 22<br />

329<br />

Robert W. Chandler with John R. Backschies, The New Face of War. Weapons of Mass<br />

Destruction and the Revitalization of America’s Transoceanic Military Strategy (Virginia 1998) 118.<br />

Zitiert nach: John E. Peters, “Technology and Advances in Foreign Military Capabilities,” Fletcher<br />

Forum in World Affairs (Winter/Spring 1995). S. 122.<br />

330<br />

Zum Vergleich: <strong>Die</strong> gesamten österreichische Verteidigungsausgaben (inkl. Personalkosten,<br />

Betrieb etc.) betragen 1995 laut Angaben des österreichischen Finanzministeriums gerade 20,46<br />

Milliarden Schilling.<br />

331<br />

Claus Kreß, Der Jugoslawien-Strafgerichtshof im Grenzbereich. In: Horst Fischer und Sascha Rolf<br />

Lü<strong>der</strong> (Hg.), Völkerrechtliche Verbrechen vor dem Jugoslawien-Tribunal, nationalen Gerichten und<br />

dem Internationalen Strafgerichtshof. Beiträge zur Entwicklung einer effektiven internationalen<br />

Strafgerichtsbarkeit (Berlin 1999) 23<br />

102

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!