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Die militärischen Handlungsschemata der ... - Dr. Alois Mock

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Weiters hatte <strong>der</strong> Erfolg <strong>der</strong> HV bei “Oluja” auf einer großen Anzahl von<br />

wirkungsvollen Flanken- und Einkreisungsoperationen während des gesamten<br />

Schlachtverlaufs basiert. <strong>Die</strong> operationell signifikanten serbischen Positionen waren<br />

schnell eingekreist und abgeschnitten worden. Damit hatte man die serbischen<br />

Kräfte meist nicht direkt konfrontieren müssen, diese hatten kein Gefecht <strong>der</strong><br />

verbundenen Waffen führen können und waren von <strong>der</strong> HV durch Korridore zur<br />

Flucht nach Bosnien getrieben worden. 1307<br />

Dort aber bringen sie mehr Schwierigkeiten als Unterstützung. Denn auch die<br />

bosnischen Serben haben, als “Oluja” läuft, mit sich selbst bereits genug Probleme.<br />

<strong>Die</strong> Truppe ist in schlechtem Zustand, die Versorgung teilweise katastrophal und die<br />

Moral am Boden. Flüchtlinge, die die Versorgung weiter belasten, die Straßen für<br />

wichtige Militärtransporte verstopfen und die Moral noch weiter sinken lassen, kann<br />

man hier nicht brauchen. <strong>Die</strong> von manchen geäußerte Annahme, die nach Bosnien<br />

flutenden ARSK-Soldaten könnten die VRS nachhaltig verstärken, ist auch aus<br />

an<strong>der</strong>en Gründen nicht schlüssig. Erstens hatten die kroatischen Serben beim<br />

Rückzug die meisten ihrer Waffen aufgeben müssen, zweitens hatten sie sich<br />

bereits beim Vorrücken <strong>der</strong> Kroaten gegen ihre eigene Region schon als nicht<br />

kampfstark erwiesen. Ein effektives militärisches Auftreten an <strong>der</strong> Seite <strong>der</strong><br />

bosnsichen Serben gegen die vorrückenden Kroaten und Moslems war zwar im<br />

Bereich des Möglichen, aber aufgrund <strong>der</strong> Umstände nicht zu erwarten. 1308 Für<br />

weiteren <strong>Dr</strong>uck auf die „RS“ sorgen die eigenen Landsleute jenseits <strong>der</strong> <strong>Dr</strong>ina. Dort<br />

sieht man sich naemlich überhaupt nicht für die kampffähigen Flüchtlinge zuständig.<br />

Gemäß jugoslawischen Angaben werden Männer im wehrpflichtigen Alter, die aus<br />

<strong>der</strong> Krajina geflohen waren, an <strong>der</strong> jugoslawischen Grenze abgewiesen. <strong>Die</strong><br />

jugoslawischen Behörden erklären jetzt, die Männer seien Angehörige eines<br />

„fremden Staates“, die „RSK“ habe für sie nicht aufgehört zu existieren. Einen<br />

eindeutigeren Beweis für das Fallenlassen <strong>der</strong> „Brü<strong>der</strong>“ gibt es wohl nicht.<br />

Gleichzeitig verneinen die Offiziellen, daß die jugoslawische Grenze für Krajina-<br />

Flüchtlinge generell geschlossen sei. 1309<br />

Und auch an <strong>der</strong> bosnisch-serbischen “Staatsspitze” gibt es mittlerweile offene<br />

Meinungsverschiedenheiten zwischen Politikern und Militärs. Der eigentliche “starke<br />

Mann” in <strong>der</strong> „RS“ und eben noch glorreiche Sieger von Srebrenica und Zepa Mladic<br />

1307 Ebenda.<br />

1308<br />

Milan Vego, How to win in Bosnia; For the West, a military option that might bring a decent peace.<br />

In: The Washingtom Post 1995, ohne Datum. Internet:<br />

http://www.amber.ucsf.edu/homes/ross/public_html/bosnia_/mil.txt<br />

1309<br />

Tanjug-Meldung, 14 August 1995. In: Permanent Mission of the Fe<strong>der</strong>al Republic of Yugoslavia to<br />

the United Nations (Hg.), Yugoslav Daily Survey. August 15, 1995. S. 2<br />

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