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Die militärischen Handlungsschemata der ... - Dr. Alois Mock

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XVIII. Anhang - Gespräche<br />

XVIII. I.: Zivilisten:<br />

XVIII.I.I. Telefon-Gespräch mit Österreichs Außenminister und Vizekanzler a.D.<br />

ÖVP-Ehrenparteiobmann <strong>Dr</strong>. <strong>Alois</strong> <strong>Mock</strong>. Salzburg - Wien, 25. Juni 1997 1916 :<br />

• Wie stellte sich die allgemeine Lage in Bosnien-Herzegowina und Kroatien<br />

nach dem Zusammenbruch des mehrmonatigen Waffenstillstandes in<br />

Bosnien Anfang 1995 aus Ihrer Sicht dar?<br />

„Der von Jimmy Carter zu Weihnachten 1994/95 vermittelte Waffenstillstand kann<br />

nicht als solcher bezeichnet werden. Der Waffenstillstand wurde nur eine Weile<br />

politisch akzeptiert, die Kriegsparteien waren nicht stark operationell tätig. <strong>Die</strong><br />

Waffenruhe stand also auf sehr weichen Füßen, die Kampfhandlungen hätten jeden<br />

Tag vorher schon wie<strong>der</strong> losgehen können. Ich persönlich habe nicht an ein Halten<br />

dieses Waffenstillstandes geglaubt - dennoch hat er eine echte Chance dargestellt,<br />

wenn die internationale Ebene eingeschaltet und rechtliche Garantien gegeben<br />

worden wären.“<br />

• Kam es zu Jahresbeginn 1995 zu einer massiven Aufrüstung <strong>der</strong><br />

kroatischen Armee durch die USA, welche die Mai-Offensive in West-<br />

Slawonien erst ermöglichte?<br />

„<strong>Die</strong> Serben hatten - obwohl sie militärisch nach wie vor sehr stark waren - im<br />

Vergleich zur ersten Kriegsphase 1991 gegenüber den beiden an<strong>der</strong>en<br />

Kriegsparteien an Potenzial verloren. 1991 profitierten die Serben vor allem davon,<br />

daß die an<strong>der</strong>en Kriegsparteien - vor allem die Bosnier - sehr schwach ausgerüstet<br />

waren. <strong>Die</strong>se haben als Attackierte in <strong>der</strong> Folge natürlich beträchtlich aufgerüstet.<br />

Zuerst versorgten sich die Angegriffenen aufgrund des unfairerweise für alle<br />

Kriegsparteien geltenden Waffenembargos über den Schwarzmarkt. Daß vor allem<br />

die Kroaten von den USA militärisch unterstützt wurden, ist ebenso unbestritten, wie<br />

die russischen Ausbildungshilfen für die Serben. Auch hat die russische Armee - ich<br />

betone, die Armee - in einem bestimmten Zeitraum des Krieges Raketen an die<br />

1916<br />

<strong>Dr</strong>. <strong>Alois</strong> <strong>Mock</strong> (Jg. 1934) war im Bereich <strong>der</strong> Außenpolitik von 1979 bis 1998 als Präsident <strong>der</strong><br />

Europäischen Demokratischen Union, von 1983 bis 1987 als Präsident <strong>der</strong> Internationalen<br />

Demokratischen Union und von 1987 bis 1995 als Außenminister tätig. <strong>Mock</strong> war von 1979 bis 1989<br />

Bundesparteiobmann <strong>der</strong> ÖVP, von 1987 bis 1989 Vizekanzler sowie von 1995 bis 1999 Abgeordneter<br />

zum Nationalrat.<br />

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