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Die militärischen Handlungsschemata der ... - Dr. Alois Mock

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Luftschläge zur Durchsetzung <strong>der</strong> Strategy auf Basis des angestrebten Land-<br />

Schlüssels sind vorgesehen. Einsatz von Bodentruppen aber nur zur Sicherung und<br />

Implentierung eines erreichten Friedens. 779 Aber, und darauf ist bei <strong>der</strong> folgenden<br />

Betrachtung Wert zu legen, man will keine totale militärische Nie<strong>der</strong>lage <strong>der</strong><br />

bosnischen Serben, ebensowenig wie man 1991 jene Saddams gewollt hatte. 780<br />

Man will nur Gleichgewicht - so ist klassische Realpolitik. Das hatte zwar im II.<br />

Golfkrieg zu Irritationen unter den Militärs geführt und dies könnte wie<strong>der</strong><br />

passieren. 781 Aber vielmehr könnte ein zu hartes Vorgehen - und dies ist aus Sicht<br />

<strong>der</strong> Amerikaner eher noch die Gefahr als die Sorgen <strong>der</strong> eigenen Soldaten - die<br />

<strong>der</strong>zeit sehr gesprächsbereiten Serben in Belgrad, sprich Milosevic, auf den Plan<br />

rufen. Vorerst noch sind die Belgra<strong>der</strong> Signale an die USA, von denen man ja die<br />

survival. [Anm.: UNHCR, Office of the Special Envoy for former Yugoslavia, Briefing Kit (March 1995),<br />

17.] During the same time period, the Office for Displaced Persons and Refugees of Croatia placed the<br />

number of refugees and displaced people in Croatia at 385,000 - roughly 8.5 percent of the population;<br />

(…) and the Serbian Commissioner for Refugees and the Montenegrin Red Cross estimated over<br />

400,000 refugees and displaced people - 4.3 percent of the population. [Anm.: Ibid. Note that all these<br />

statistics are from governmental sources and UNHCR, and that UNHCR counts only recipients of its<br />

aid; it relies on governmental sources for total figures. Given the difficulty in counting refugees and the<br />

susceptibility of any figures to political manipulation, we warn the rea<strong>der</strong> against relying on any<br />

figures.]” Vorwort von Cornel West in: Mertus, Tesanovic, Metikos, Boric (Hg.), the suitcase. S. 10<br />

779<br />

Clinton hatte ein Jahr zuvor, im Mai 1994, die „Presidential Decision Directive 25“ unterzeichnet:<br />

Inhalt: Reform <strong>der</strong> multilateralen Friedensoperationen. Es war dies laut Lake erste umfassende Politik<br />

<strong>der</strong> US bezüglich multilateralen Friedensoperationen nach dem Kalten Krieg. <strong>Die</strong>se Reform kam zu<br />

dem Schluss, dass genau ausgearbeitete, gut durchgeführte friedenserhaltende Missionen ein<br />

wichtiges und nützliches Rüstzeug für die amerikanische Außenpolitik sein können. Man wollte damit<br />

Richtlinien aufstellen, die den USA helfen sollten, Friedenssicherung selektiver und effektiver<br />

durchzuführen als in <strong>der</strong> Vergangenheit. PDD-25 besagte im Kurzen, dass Friedenssicherung ein Teil<br />

<strong>der</strong> nationalen Sicherheitsstrategie sei, „aber nicht <strong>der</strong> Hauptteil.“ Lake, 6 Nightmares. S. 153<br />

780<br />

Powell gibt dies offen zu: „Doch in <strong>der</strong> Praxis hatten wir die Absicht, Bagdad soviel Macht zu lassen,<br />

daß es für den Iran, <strong>der</strong> sich gegenüber den Vereinigten Staaten nach wie vor sehr feindselig verhielt,<br />

weiterhin eine Bedrohung darstellte.“ Powell, Mein Weg. S. 555<br />

781<br />

II. Golfkrieg-Oberbefehlshaber Schwarzkopf etwa hatte 1991 den <strong>militärischen</strong> Erfolg über den Irak<br />

durch die politischen Ziele seiner Regierung gefährdet gesehen: „Während ich mir darüber Sorgen<br />

machte, realisierte ich, dass meine Befürchtungen die selben waren wie die, die berühmtere<br />

Befehlshaber schon geäußert hatten. Eisenhower und MacArthur hatten sich beide Sorgen gemacht,<br />

dass die Entscheidungen in Washington mehr von <strong>der</strong> Politik als von <strong>der</strong> <strong>militärischen</strong> Realität<br />

motiviert seien.“ H. Norman Schwarzkopf, The Autobiography, It doesn’t take a hero, written with Peter<br />

Petre (New York 1992) 430<br />

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