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Die militärischen Handlungsschemata der ... - Dr. Alois Mock

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die Operation „Sturm“ nur mit Unterstützung <strong>der</strong> USA und <strong>der</strong> CIA durchgeführt<br />

werden konnte. “So erklärte <strong>der</strong> letzte Sicherheitsberater des ehemaligen<br />

kroatischen Präsidenten Franjo Tudjman, Markica Rebic, dass ‚amerikanische<br />

Informanten‘ die Operation ‚komplett überwacht hätten‘. ‚Wir betrachten ‚Oluja‘ als<br />

unseren Sieg, aber die Aktion wäre ohne die internationale Gemeinschaft, die USA<br />

und (...) Clinton nie durchgeführt worden‘, sagte Rebic <strong>der</strong> kroatischen Zeitung<br />

‚Jutarnij list‘.“ 1369<br />

„<strong>Die</strong>se Militäraktion war nur ein Teil eines umfassen<strong>der</strong>en Friedensplans für den<br />

Balkan, den die Amerikaner sich - an <strong>der</strong> Spitze mit Bill Clinton - überlegt hatten“,<br />

sagt Rebic weiter aus. Von US-Seite hätte es nur eine Bedingung gegeben, nämlich<br />

dass die Aktion „schnell und sauber verläuft“. <strong>Die</strong>se Botschaft wäre den Kroaten<br />

unter an<strong>der</strong>em vom damaligen US-Militärattache in Zagreb, Richard C. Heerick,<br />

überbracht worden. Mittels Spionageflügen, Informationen von westlichen und<br />

kroatischen Geheimdiensten und <strong>der</strong> Abhöranlage „Echelon“, mit <strong>der</strong> alle Gespräche<br />

in <strong>der</strong> Krajina und auch in Belgrad belauscht worden waren, hätten die USA über alle<br />

wichtigen Informationen verfügt. Sollten während <strong>der</strong> Operation Verbrechen<br />

begangen worden sein, müssten dies die Amerikaner wissen, meinte Rebic. Zugleich<br />

betont er, dass die Amerikaner „mehrere Male bestätigt haben, dass die Aktion<br />

sauber war und dass sie immer hinter dieser stehen werden.“ 1370<br />

Das US-Nachrichtenmagazin „Newsweek“ berichtet dann im Sommer 2001, dass die<br />

Kooperation <strong>der</strong> USA mit Kroatien weiter gegangen war als bisher bekannt. So<br />

hätten die Amerikaner <strong>der</strong> kroatischen Armee Aufnahmen ihrer Sionageflugzeuge<br />

zur Verfügung gestellt und für zehn Millionen Dollar Abhöranlagen installiert, um<br />

Telefongespräche zu überwachen, die zugleich vom <strong>militärischen</strong> US-Geheimdienst<br />

NSA verfolgt worden waren. <strong>Die</strong>s habe auch <strong>der</strong> ehemalige Chef des kroatischen<br />

Geheimdienstes, Miroslav Tudjman, <strong>der</strong> Sohn des kroatischen Ex-Präsidenten,<br />

bestätigt. „Zudem hätte die CIA während <strong>der</strong> Aktion ‚Sturm‘ alle Phasen des<br />

kroatischen Vorgehens genau verfolgt.“ 1371 Das ist mehr als eindeutig.<br />

Fest scheint somit zu stehen, dass zur amerikanischen Unterstützung Kroatiens<br />

auch das Hinwegsehen über dessen ethnische Säuberungen und Verletzungen von<br />

Menschenrechten und Verhaltensregeln im Krieg gehört hatte, für die man<br />

regelmäßig die Serben an den Pranger gestellt hatte. “Der Westen schwieg, als 1995<br />

die auf Vor<strong>der</strong>mann gebrachte kroatische Armee einen Angriff auf die Serben in <strong>der</strong><br />

Krajina unternahm, die dort seit Jahrhun<strong>der</strong>ten siedelten…” 1372<br />

1369 APA 062, 24. August 2001<br />

1370 Ebenda.<br />

1371 Ebenda.<br />

1372 Huntington, Kampf <strong>der</strong> Kulturen. S. 463<br />

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