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Die militärischen Handlungsschemata der ... - Dr. Alois Mock

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Kroaten kommt) 297 , <strong>der</strong> in Serbien aus <strong>der</strong> Vojvodina heraus begonnen und mit <strong>der</strong><br />

Verlegung von kroatischen Truppenteilen aus West- nach Ostslawonien beantwortet<br />

wird, dürfte serbischerseits die mehr Signalwirkung verfolgen. An diesem eher<br />

demonstrativen Charakter <strong>der</strong> Konfrontation än<strong>der</strong>n auch teils heftige Artillerieduelle<br />

im Raum Tenjski Antunovac und Osijek nichts. 298 Wie EU-Beobachter berichten,<br />

habe Serbien Panzereinheiten im Osten Kroatiens in Marsch gesetzt. „Zur Stunde<br />

befinden sich die Verbände - mindestens in Kompanie-Stärke - an <strong>der</strong> Donaubrücke<br />

im ostslawonischen Erdut. Noch auf jugoslawischer Seite“, rapportiert etwa Jan-Uwe<br />

Thoms.” 299 <strong>Die</strong> europäischen Hauptstädte zeigen sich zwar sofort „alarmiert“, müssen<br />

allerdings einräumen, daß sich die serbischen Panzer ohne Versorgungseinheiten in<br />

Richtung Erdut auf den Weg gemacht hätten - und ohne solche wird bekanntlich kein<br />

Angriff gestartet. 300<br />

<strong>Die</strong> Kroaten lassen sich von solchen äußeren Faktoren jedenfalls kaum beeinflussen<br />

und setzen ihre Politik <strong>der</strong> „ethnischen Säuberung“ Westslawoniens schnell und<br />

umfassend um. <strong>Die</strong> Verluste auf ihrer Seite waren gering gewesen und jene <strong>der</strong><br />

Serben ließen sich aus Mangel and Zeugen zusätzlich ohnehin leicht frisieren. <strong>Die</strong><br />

Armee hatte sich im Einsatz bewiesen und Verteidigungsminister Susak kann eine<br />

stolze Bilanz vorlegen. Laut seinen Angaben hätten an die 950 Serben ihr Leben<br />

gelassen - auf kroatischer Seite habe es 33 tote Soldaten sowie neun tote Polizisten<br />

von Spezialeinheiten gegeben. 301 Kurze Zeit später liefert man interessanterweise<br />

an<strong>der</strong>e Zahlen: „<strong>Die</strong> kroatische Regierung präsentierte am Tag <strong>der</strong> Ankunft des<br />

Chefs des Haager Tribunals für Kriegsverbrecher im ehemaligen Jugoslawien,<br />

Richard Goldstone, in Zagreb die Bilanz <strong>der</strong> Rückeroberung <strong>der</strong> serbischkontrollierten<br />

Gebiete Westslawoniens. ‘Im neubefreiten Gebiet - wo gleich massive<br />

Plün<strong>der</strong>ungensaktionen durch die Armee durchgeführt wurden, die wegen <strong>der</strong><br />

Exzessivität teils abgebrochen werden mußten 302 - wurden nach dem Abschluß <strong>der</strong><br />

297<br />

“Following the Croatian Army offensive in Sector West, numerous incidents of intimidation against<br />

the minorities in Sector East have been reported, particularly in Ilok and Beli Mnastir. (...) In the village<br />

of Siveric (<strong>Dr</strong>nis area) in Sector South, the Croat residents living there report that since 6 May a group<br />

of ‘RSK’ soldiers have been coming to their houses to harass them almost every day.” UNHCR/Office<br />

of the Special Envoy for former Yugoslavia-Information Notes on former Yugoslavia No. 6/95, June<br />

1995, iii<br />

298<br />

ÖMZ 4/1995. S. 424<br />

299 Kurier, 6. Mai 1995. S. 4<br />

300 Kurier/Abend, 7. Mai 1995. S. 3<br />

301 Kurier, 5. Mai 1995. S. 5<br />

302<br />

“<strong>Die</strong> Parade <strong>der</strong> Beutefahrzeuge wurde dem Polizeikommandanten von Pakrac, Nikola Ivkanec,<br />

bald peinlich. Mit einer kurzen patriotischen Ansprache schickte er die Schaulustigen nach Hause.<br />

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