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Die militärischen Handlungsschemata der ... - Dr. Alois Mock

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XI. Eine Offensive mit Erlaubnis und <strong>der</strong> Kehraus - <strong>Die</strong> HV holt sich<br />

die Krajina zurück (August 1995)<br />

Der serbisch-kroatische Krieg hatte auf dem kroatischen Kriegsschauplatz zu<br />

Jahresbeginn 1992 mit einem <strong>militärischen</strong> Patt geendet. <strong>Die</strong> Verbände <strong>der</strong> JNA<br />

waren zu dem Zeitpunkt aufgrund ihres desolaten Zustandes und <strong>der</strong> kroatischen<br />

Abwehrerfolge zu keinen weiträumigen Offensivoperationen mehr fähig gewesen.<br />

Hingegen war die kroatische Armee im Laufe des Konflikts trotz eines<br />

Waffenembargos und einer im Vergleich relativ schlechten Ausgangsposition zu<br />

einer veritablen, wenn auch primär leicht bewaffneten Streitmacht von an die<br />

150.000 Mann o<strong>der</strong> neun bis zehn Korpsäquivalenten angewachsen und hatte in <strong>der</strong><br />

zweiten Jahreshälfte 1991 bereits geschafft “im Rahmen einer reaktiven<br />

Defensivstrategie den Vormarsch serbischer und jugoslawischer Verbände zum<br />

Stehen bringen.“ 1077 Dennoch war das vorläufige Ergebnis die Eroberung rund eines<br />

<strong>Dr</strong>ittels des kroatischen Territoriums durch JNA und serbische Verbände gewesen.<br />

Offiziell waren an die 20.000 Gefechtstote gemeldet worden, an die 700.000<br />

Menschen als Flüchtlinge, und <strong>der</strong> direkte materielle Schaden (Kulturgüter etc. nicht<br />

eingerechnet) war am Ende dieses Waffenganges von kroatischen Stellen mit 20<br />

Milliarden US-Dollar angegeben worden. 1078<br />

Anfang 1992 waren nach einigem Tauziehen dann UN-Truppen in den serbisch<br />

besetzten Gebieten Kroatiens stationiert worden. 1079 Im Gegenzug hätten die Serben<br />

ihre Verbände zurückziehen und entwaffnen sollen. Genau das aber war nicht<br />

passiert. „Letztlich wurden, um den UNO-Plan zu unterlaufen, die Einheiten <strong>der</strong> JVA<br />

(JNA, RD) nur im Rahmen eines Teilabzuges zurückgenommen, da sowohl<br />

Mannschaften als auch Ausrüstung und Gerät zu regulären ‚Polizei-Einheiten‘ in den<br />

besetzten Gebieten ‚transformiert‘ wurden.“ 1080 <strong>Die</strong> kroatische Führung war seit 1992<br />

mit diesem Zustand naturgemäß nicht zufrieden gewesen. Wesentliche Teile des<br />

UN-Planes waren bislang nicht erfüllt worden. Deshalb war die kroatische Armee<br />

bereits ein Jahr nach <strong>der</strong> Stationierung <strong>der</strong> UN-Einheiten zu Jahresanfang 1993 -<br />

ungeachtet <strong>der</strong> Präsenz <strong>der</strong> UN - zu einer begrenzten Offensive in Dalmatien<br />

angetreten. 1081 Im September des selben Jahres hatte die HV bei Zadar eine<br />

1077 Schriftenreihe <strong>der</strong> Landesverteidigungsakademie: Nationale Sicherheit - Trends und Alternativen<br />

1/1993. Europäische Sicherheit - Europäische Instabilitäten (Wien 1993). S. 168<br />

1078 Ebenda. S. 167 - 168<br />

1079 Vgl. <strong>Dr</strong>aschtak, Militärische und politische Aspekte <strong>der</strong> Auseinan<strong>der</strong>setzung im ehemaligen<br />

Jugoslawien 1991 - 199<br />

1080<br />

Landesverteidigungsakademie: Nationale Sicherheit. S. 169<br />

1081 Ebenda. S. 204<br />

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