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Die militärischen Handlungsschemata der ... - Dr. Alois Mock

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negotiations. (...) After the fall of the U.N. ‘safe areas’ of Srebrenica and Zepa to the<br />

Serbs in July, Clinton faced a choice: either take military and diplomatic control away<br />

from the U.N. and the Europeans or be forced to send thousands of American<br />

soldiers into harm’s way to help withdraw U.N. troops. Clinton’s priority in Bosnia has<br />

always been to avoid sending in soldiers while the war was going on, and he chose<br />

engagement.” 1384 Bereits am 3. August waren General Joulwan und NATO-<br />

Generalsekretär Willy Claes von Admiral Smith und Generalleutnant Ryan über<br />

Operation „Deliberate Force“ 1385 gebrieft worden 1386 und Holbrooke hatte den „an<br />

sich alten Plan zur Teilung Bosniens aufgegriffen - dieser sollte unter allen<br />

Umständen umgesetzt werden.“ 1387 Clinton muß jetzt entschieden auftreten und<br />

hatte deshalb mit seinen Beratern „nach Angaben von Regierungsbeamten eine<br />

Strategie <strong>der</strong> Anreize und <strong>der</strong> <strong>Dr</strong>ohungen ersonnen, welche die Serben und die<br />

Bosnier zum Einlenken bringen soll”. 1388<br />

Zuvor mußten aber noch ein paar „Kleinigkeiten“ bei den bisherigen<br />

Eingreifmodalitäten, sprich <strong>der</strong> Befehls- und Hierarchiemechanismus bei<br />

Luftschlägen, geaen<strong>der</strong>t werden. Bisher hatte es den im Februar 1994 während <strong>der</strong><br />

Markale I-Krise entstandenen „Dual-Key“ zwischen UN und NATO gegeben, die<br />

Ermächtigung, Luftschläge anzufor<strong>der</strong>n, war damals von Boutros-Ghali auf Akashi<br />

übergegangen. Das hatte zu Problemen geführt. „Once the go-ahead was given,<br />

both the UN and NATO comman<strong>der</strong>s in Bosnia were to agree before further strikes<br />

could take place. This dual key arrangement continued to be the source of<br />

controversy between NATO and the UN in the months to follow.“ 1389 <strong>Die</strong> Amerikaner<br />

machen klar, dass sie diesen Zustand beseitigt wissen wollen, sollten sie<br />

<strong>militärischen</strong> <strong>Dr</strong>uck ausüben müssen. Der US-NATO-Botschafter bringt dies Ende<br />

August auf den Punkt: “Wenn wir kämpfen sollen, dann nur nach NATO-Regeln. (...)<br />

NATO-Befehlshierarchie, NATO-Taktik, NATO-Kontrolle.” 1390 Und die Amerkaner<br />

bekommen, was sie wollen. Ab jetzt haben sie die volle Handlungsfreiheit und<br />

brauchen mit <strong>der</strong> Übergabe <strong>der</strong> Luftschlagautorität im August nicht mehr auf<br />

Strukturen ausserhalb <strong>der</strong> NATO Rücksicht zu nehmen. Wie auch <strong>der</strong> “Guardian”<br />

bemerkt, ein entscheiden<strong>der</strong> Schritt zu einer stärkeren Involvierung des Westens in<br />

1384<br />

Time, September 11, 1995. S. 28<br />

1385<br />

Luftangriffe auf die Serben.<br />

1386<br />

AFSOUTH-Sheet Operation Deliberate Force. Internet:<br />

gopher://marvin.nc3a.nato.int/00/yugo/df0611%09%09%2B<br />

1387<br />

Gespräch mit G. Gustenau.<br />

1388 Neue Zürcher Zeitung, 10. August 1995. S. 1<br />

1389 Burg, Shoup, The war in Bosnia-Herzegovina. S. 287 - 288<br />

1390 US-NATO-Botschafter Robert Hunter. In: Profil 34/95, 21. August 1995. S. 43<br />

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