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Die militärischen Handlungsschemata der ... - Dr. Alois Mock

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Schleichwege aus Ungarn und an<strong>der</strong>en Staaten ins Land gekommen und vor allem<br />

von reichen Exilkroaten finanziert worden. Als <strong>der</strong> Krieg im Sommer 1991 wirklich<br />

eskaliert, verstärkt die kroatische Führung ihre Anstrengungen, sich vor allem mit<br />

schweren Waffen einzudecken, wo die serbischen Kräfte, die <strong>der</strong> kroatischen Armee<br />

gegenüberstehen, zu dem Zeitpunkt (noch) eine deutliche Überlegenheit besitzen.<br />

Unterstützung findet man dabei vor allem bei den Deutschen, mit denen die Kroaten<br />

eine nicht unbelastete gemeinsame Vergangenheit verbindet, was von einige<br />

an<strong>der</strong>en europäischen Staaten nicht einmal ein Jahr nach <strong>der</strong> deutschen<br />

Wie<strong>der</strong>vereinigung mit gewisser Sorge vor neuer deutscher Großmacht- und<br />

Einflußpolitik am Balkan gesehen wird. 321<br />

Dennoch - ungeachtet aller Besorgnis vor allem in London und Paris können die<br />

Kroaten bereits im Laufe des Jahres 1991 weiter aufrüsten - und die meisten <strong>der</strong><br />

Waffen kommen aus o<strong>der</strong> über Deutschland ins Land. „<strong>Die</strong> Aufstellung beginnt mit<br />

dem 4. Oktober 1991 und endet im Juli/August 1992. Wahllos seien an dieser Stelle<br />

drei von 17 aufgelisteten Lieferungen herausgegriffen:<br />

„4. Oktober 1991: Ein Konvoi von drei Lastkraftwagen mit Anti-Panzerwaffen und<br />

40.000 Militäruniformen erreicht, von Bielefeld, Deutschland kommend, die<br />

kroatische Hauptstadt Zagreb ...<br />

Mitte Januar 1992: Waffen und Militärausrüstungen im Werte von 5.000.000 DM<br />

werden per Schiff in den Hafen von Rijeka gebracht. Sie befinden sich in einem<br />

Container von 17,5 Tonnen. Zu ihrem Inhalt gehören Nachtsichtgeräte für<br />

Scharfschützen, Nachtsicht-Ferngläser, IC-Feldstecher, optische Zielgeräte, Radios<br />

für Fahrzeuge, mobile Radioanlagen und ein große Menge von Munition<br />

verschiedenen Kalibers. <strong>Dr</strong>ei Tonnen dieser Waffen wurden sofort an die bei Sibenik<br />

stationierte 113. Brigade <strong>der</strong> kroatischen Armee geschickt ...<br />

10. - 13. April 1992: Weitere 60 Panzer aus Deutschland (wie<strong>der</strong>um wird<br />

angenommen, daß es sich um frühere ostdeutsche Panzer aus <strong>der</strong> „T“-Serie<br />

321<br />

Nach <strong>der</strong> Zerschlagung Jugoslawiens durch die Deutsche Wehrmacht im April 1941 hatte sich auf<br />

dem Gebiet des heutigen Kroatien unter Einbeziehung ganz Bosniens sowie von Teilen Serbiens<br />

(Syrmien) <strong>der</strong> autoritäre NDH-Staat (Nezavisna <strong>Dr</strong>zava Hravatska - Unabhängiger Staat Koatien) unter<br />

Ante Pavelic mit Unterstützung Hitlers etabliert. Auf dem Gebiet dieses Staates waren Serben und<br />

Juden verfolgt und ermordet worden. Über die genauen Opferzahlen auf beiden Seiten gibt es noch<br />

heute einen Historikerstreit, an dem sich unter an<strong>der</strong>em <strong>der</strong> kroatische Präsident in Publikationen<br />

beteiligte. Vgl. Tudjman, Horrors of war.<br />

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