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Die militärischen Handlungsschemata der ... - Dr. Alois Mock

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Representative Yasushi Akashi and UNPROFOR persuaded the Serb negotiators to<br />

hand in their weapons in return for the safe conduct of all Serbs aross the River Sava<br />

into the Bosnian Serb Republic. This was agreed to by the Croatian side. However,<br />

as soon as the heavy weapons had been secured, the Croatian troops pulled the<br />

Serb negotiators from the vehicles of the Danish Battalion and arrested them as<br />

criminals. Mr. Akashi was humiliated, as also was the Danish Battalion Comman<strong>der</strong>,<br />

both of whom had guaranteed the safety of the Serbs.” 284 Eines <strong>der</strong> ersten Anzeichen<br />

für das, was die Vereinten Nationen in Kroatien und Bosnien im Lauf des Jahres<br />

1995 noch erwarten wird. Es sollte in <strong>der</strong> Folge noch schlimmer kommen.<br />

Was hatte aber jetzt tatsächlich aus militärischer Sicht zum (für informierte<br />

Beobachter nicht unerwartet) schnellen Zusammenbruch <strong>der</strong> Westslawonien-Kräfte<br />

<strong>der</strong> ARSK geführt? Wesentlich zum „blitz“artigen Abschluß <strong>der</strong> Kampfhandlungen<br />

durch die HV dürfte die Unfähigkeit <strong>der</strong> Serben beigetragen haben, nicht bloß in<br />

Westslawonien, son<strong>der</strong>n auch an den übrigen Frontabschnitten eine entsprechende<br />

Kräftekonzentration zum Ansatz zu bringen. Neben <strong>der</strong> geringen Personalstärke und<br />

<strong>der</strong> schlechten Verfassung <strong>der</strong> Truppe dürften insbeson<strong>der</strong>e die Differenzen<br />

innerhalb <strong>der</strong> serbischen Führung dem Militär auch keinen Handlungsspielraum<br />

mehr gegeben haben. So nehmen an <strong>der</strong> Tagung des gemeinsamen<br />

Verteidigungsrates <strong>der</strong> „RSK“ und <strong>der</strong> „RS“ unter <strong>der</strong> Führung <strong>der</strong> „Präsidenten“<br />

Martic und Karadzic am 4. Mai in Knin we<strong>der</strong> <strong>der</strong> „Ministerpräsident“ <strong>der</strong> „RSK“,<br />

Borislav Mikelic, noch <strong>der</strong> „Außenminister“, Milan Babic, teil - beide gelten zu diesem<br />

Zeitpunkt als Vertrauensmänner Milosevics -, noch nimmt auf Seiten <strong>der</strong> „RS“ Mladic<br />

teil 285 , was die Kluft zwischen ziviler und militärischer Führung ibei den bosnischen<br />

Serben nachhaltig unterstreicht - und wie<strong>der</strong> tut sich die Frage auf, ob nicht Mladic<br />

als Vertrauensmann Milosevics, wie vielleicht schon im April in Sanski Most,<br />

Son<strong>der</strong>instruktionen aus Belgrad hat. 286<br />

<strong>Die</strong> Kroaten wie<strong>der</strong>um halten sich am selben Tag schon nicht wirklich an das<br />

Waffenstillstandsabkommen für Westslawonien, was ihnen freilich ebenfalls<br />

international unbenommen bleibt. Berichten zufolge bombardieren die kroatischen<br />

Einheiten auch trotz serbischer Aufgabe am 4. Mai zwischen 14.00 und 17.00 die<br />

Tiefe des serbischen Gebiets - offenbar, um die letzten verbliebenen Serben zur<br />

Flucht zu bewegen. Gleichzeitig soll es auch in Daruvar und Bjelovar zu Übergriffen<br />

284<br />

Defense & Foreign Affairs Strategic Policy - London, Volume XXIII, No. 4, April 30, 1995<br />

285<br />

<strong>Die</strong>ser hatte am 3. Mai lediglich einen Brief an Janvier geschriebn, in dem er diesen ersucht, einen<br />

drohenden “Genozid” an den Krajina-Serben zu verhin<strong>der</strong>n. Tanjug-Meldung vom 3. Mai 1995:<br />

Bosnian Serb Comman<strong>der</strong> asks U.N. to prevent genocide of Serbs. In: Permanent Mission of the<br />

Fe<strong>der</strong>al Republic of Yugoslavia to the United Nations. Yugoslav Daily Survey, May 4, 1995. S. 3<br />

286<br />

ÖMZ 4/1995. S. 424<br />

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