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Die militärischen Handlungsschemata der ... - Dr. Alois Mock

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Routen für die flüchtenden Serben offen: aus dem Süden Richtung Srb, und<br />

nordwärts Richtung Dvor. 1240<br />

Der “stellvertretende Verteidigungsminister <strong>der</strong> ARSK” berichtet an diesem 5.<br />

August, das von den Hauptkräften abgeschnittene Baranja-Korps <strong>der</strong> ARSK habe<br />

auf kroatische Angriffe mit starken Artillerie-Gegenschlägen auf kroatische<br />

militärische Ziele in Osijek und Vinkovci geantwortet. 1241 Der Einmarsch kroatischer<br />

Truppen in Knin wird von <strong>der</strong> Führung <strong>der</strong> Krajina-Serben am 5. August bestätigt,<br />

doch leisteten Einheiten im Gebiet noch heftigen Wi<strong>der</strong>stand. Laut Martic-Berater<br />

Slobodan Jarcevic führten die Kroaten einen Krieg gegen die serbische Bevölkerung<br />

und habe zivile Ziele angegriffen. 1242<br />

Auch wenn Martic und seine Berater natürlich übertreiben, um die Panik anzuheizen,<br />

gehen die Kroaten tatsächlich rücksichtslos vor. <strong>Die</strong> wichtigsten Orte <strong>der</strong> Krajina<br />

werden von den wesentlich besser ausgebildeten und ausgerüsteten Kroaten schon<br />

in den ersten beiden Tagen im Handstreich genommen. An vielen Frontabschnitten<br />

brechen die serbischen Verteidigungsstellungen schon nach dem ersten kroatischen<br />

Ansturm zusammen. Am 6. August teilt das kroatische Verteidigungsministerium mit,<br />

die Ortschaften Obrovac, Plaski, Osik und Vrhovine seien “befreit”, ebenso Korenica,<br />

Slunj, Cetingrad, Plitvice und <strong>der</strong> unter UNESCO-Schutz stehende Nationalpark an<br />

den Plitvicer Seen. Im Norden <strong>der</strong> Krajina rücken die kroatischen Streitkräfte<br />

insgesamt langsamer vor. Nach Ansicht von Beobachtern geschieht dies, um den<br />

eingekreisten Serben unter Schonung <strong>der</strong> kroatischen Truppen die Möglichkeit zu<br />

geben, die Kampfhandlungen einzustellen.<br />

Auch <strong>der</strong> Militärflughafen Udbina, von wo aus früher serbische Luftangriffe gegen<br />

Bihac geflogen worden waren und den die NATO bombardiert hatte, fällt am 5.<br />

August in kroatische Hand. Nach Angaben <strong>der</strong> UNPROFOR hatten die Serben ihre<br />

dort stationierten Flugzeuge zuvor nach Banja Luka in Sicherheit bringen können.<br />

Schon an diesem zweiten Tag des Angriffs gelingt es kroatischen Einheiten,<br />

weiträumig in die Enklave Bihac vorzustoßen. Das dort kämpfende V. Korps ABiH<br />

hatte flüchtende serbische Einheiten tief auf kroatisches Gebiet verfolgt. Jetzt trifft<br />

man sich mit HV-Kräften laut moslemischen Armeequellen im Rakovica-Gebiet<br />

1240<br />

Croatian Radio News 5. August 1995 9pm. Internet:<br />

http://www.hrt.hr/vijesti/oluja/950805/I050895211655.html<br />

1241<br />

Tanjug-Meldung vom 5. August 1995: Civilian casualties in Croatian shelling of eastern Serb<br />

Krajina. In: Permanent Mission of the Fe<strong>der</strong>al Republic of Yugoslavia to the United Nations, Yugoslav<br />

Daily Survey. August 5, 1995. S. 5<br />

1242<br />

Tanjug-Meldung vom 5. August 1995: Serb Krajina troops offer fierce resistance near Knin, says<br />

official. In: Permanent Mission of the Fe<strong>der</strong>al Republic of Yugoslavia to the United Nations, Yugoslav<br />

Daily Survey. August 6, 1995. S. 2<br />

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