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Forschungsplan, 2MB - Deutsches Archäologisches Institut

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vorhanden sind, können die Spuren pathologischer Veränderungen<br />

auch noch nach hunderten von Jahren am Knochen zu sehen sein. So<br />

können anhand der Knochen viele Aussagen über Krankheiten und<br />

Tätigkeiten der Menschen gemacht werden. Für die spätbronze- früheisenzeitliche<br />

Population von Liushui, von der bisher noch keine zugehörige<br />

Siedlung gefunden wurde, eignet sich die<br />

paläopathologische Untersuchung aufgrund des guten Knochenerhalts<br />

besonders gut für eine Rekonstruktion des Gesundheitsstatus.<br />

An den bisher untersuchten Skeletten wurden - abgesehen von der<br />

Alters-, Geschlechts- und Größenbestimmung - die pathologischen<br />

Veränderungen des gesamten Skelettes dokumentiert. Anhand der<br />

Krankheiten erhält man Informationen über die Häufigkeit der<br />

verschiedensten Erkrankungen, die wiederum Rückschlüsse auf die<br />

Lebensbedingungen der Population zulassen. Der Zahnstatus sagt<br />

etwas über die Ernährungsweise und die Zahnhygiene aus, die Anzahl<br />

und die Art von Knochenbrüchen über eventuell gehäufte tätliche<br />

Auseinandersetzungen, die degenerativen Gelenkerkrankungen und<br />

die muskuloskeletalen Stressmarker über die täglichen Belastungen<br />

und Tätigkeiten. Weiterhin sollen auch Krankheiten der inneren<br />

Organe untersucht werden (z.B. Hirnhautentzündung,<br />

Rippenfellentzündung, chronische Herz-Kreislauf-<br />

Lungenerkrankungen, chronische Nierenerkrankungen, Gicht,<br />

rheumatische Erkrankungen, Mangelerkrankungen). Ziel der<br />

Untersuchung ist die Rekonstruktion des Gesundheitszustandes und<br />

der damaligen Lebensbedingungen dieser Population.<br />

<strong>Forschungsplan</strong><br />

Seite 125<br />

Wissenschaftliche Perspektiven<br />

Erforscht wird der Gesundheitszustand der früheisenzeitlichen<br />

Bevölkerung von Liushi auf der Basis von Knochenanalysen.<br />

Projektlaufzeit<br />

Bis 2012<br />

Betreuung<br />

Dr. Julia Gresky<br />

Kooperationspartner<br />

Prof. Dr. Dr. M. Schultz, Arbeitsgruppe Paläopathologie der<br />

Universitätsmedizin Göttingen<br />

PD Dr. Mayke Wagner, Eurasien-Abteilung des DAI<br />

Finanzierung<br />

Arbeitsgruppe Paläopathologie am Zentrum Anatomie der<br />

Universitätsmedizin Göttingen<br />

DAI<br />

c) Dendrochronologie<br />

Im dendrochronologischen Labor werden laufend eingehende Proben<br />

bearbeitet. Die gegenwärtig bis ins 8.Jt. v. Chr. reichende<br />

Eichenchronologie soll weiter gefestigt und regional differenziert<br />

werden. Dabei ist langfristig eine klimatologische Bearbeitung<br />

angestrebt. Damit verbunden sind Versuche zur effektiveren<br />

Gewinnung von Proben mit „minimal-invasiven“ Bohrungen. Ziel ist<br />

es, Möglichkeiten und Grenzen der zerstörungsfreien Untersuchung<br />

von Hölzern zur Erweiterung der Untersuchungsmöglichkeiten an<br />

Kulturgut und zur Gewinnung zusätzlicher Parameter für die<br />

Datierung auszuloten.

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