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Forschungsplan, 2MB - Deutsches Archäologisches Institut

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Kupfer- oder Malachitfunden mit bekannter Herkunft aus Altgrabungen<br />

auszuloten. Bis heute erfolgten zahlreiche Zusagen und in einigen<br />

Fällen ist die Beprobung bereits abgeschlossen.<br />

Einem anderen Aspekt der Fragestellung wurde in der Siedlung von<br />

Maadi nachgegangen, für die eine besondere Rolle bei der Kupferversorgung<br />

Ägyptens vermutet worden ist. Bislang sind jedoch, außer<br />

vereinzelten Perlen geschmolzenen Kupfers, keinerlei Hinweise auf<br />

eine Kupferverarbeitung oder -verhüttung in der Siedlung zutage gekommen.<br />

Der Versuch, dieser Frage mit Magnetometermessungen<br />

nachzugehen, um möglicherweise Schlackekonzentrationen oder andere<br />

Anomalien festzustellen waren, schlug allerdings wegen der<br />

massiven Störung der Messergebnisse durch im Boden verborgenes<br />

Alteisen fehl.<br />

<strong>Forschungsplan</strong><br />

Seite 428<br />

Wissenschaftliche Perspektiven<br />

Während seitens der Orient-Abteilung vor allem die archäometallurgische<br />

Entwicklung auf dem Sinai im Vergleich zu den frühbronzezeitlichen<br />

Befunden in Timna und Feinan im Mittelpunkt des<br />

Interesses steht, scheinen sich aus ägyptischer Blickrichtung nach<br />

ersten Analyseergebnissen unterschiedliche Rohstoffressourcen für<br />

die unterägyptische Maadi- und die oberägyptische Naqada-Kultur<br />

abzuzeichnen. Vor allem für die Naqada-Kultur ist eine Parallelität<br />

der Versorgung mit Kupfer und anderen Rohstoffen mit den gesellschaftlichen<br />

Entwicklungen und dem Entstehen einer für die Waren-<br />

und Rohstoffversorgung zuständigen und sie kontrollierenden<br />

Administration zu beobachten. Ist nach den bisher bekannten archäologischen<br />

Befunden aus der Ostwüste während des gesamten<br />

4. Jts. eher mit einem Erhandeln der Rohstoffe durch die Naqada-<br />

Kultur, wahrscheinlich von in den Minengebieten lebenden Nomadengruppen,<br />

zu rechnen, erfolgte offensichtlich ein direkter Zugriff<br />

auf die Rohstoffe zeitgleich in unterschiedlichen Regionen im westlichen<br />

und südlichen Sinai (Serabit, Sheikh Muhsen u.a.), aber<br />

auch in Südpalästina (z.B. En Besor u.a.). Dieser zeitliche Horizont<br />

wird durch die frühesten Funde von aus dem Niltal stammender<br />

Keramik markiert, die sich in diesen Regionen finden. Offensichtlich<br />

war die Naqada-Kultur logistisch und wohl auch militärisch erst<br />

in dieser Zeit in der Lage, entsprechende Expeditionen auszurüsten,<br />

durchzuführen und im Bedarfsfall auch zu schützen. Eine umfassendere<br />

Beurteilung der Befunde ist jedoch erst nach Abschluss<br />

der Analysen möglich.<br />

Projektlaufzeit<br />

2006-2011<br />

Betreuung<br />

Dr. Ulrich Hartung<br />

Kooperationspartner<br />

Department of Geology, Faculty of Science, Cairo University<br />

Orientabteilung des DAI<br />

<strong>Deutsches</strong> Bergbau-Museum Bochum<br />

Akademie der Wissenschaften Warschau (Geomagnetik)<br />

Finanzierung<br />

Sondermittel Clusterforschung (Cluster 2)

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