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Forschungsplan, 2MB - Deutsches Archäologisches Institut

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Römisch-Germanisches Zentralmuseum, Mainz<br />

Außenstelle Konstanz des Landesamt für Denkmalpflege (Anthropologie)<br />

Naturwissenschaftliches Referat des DAI<br />

<strong>Forschungsplan</strong><br />

Seite 167<br />

Finanzierung<br />

DAI<br />

Archaeological Department Sri Lanka (einheimische Mitarbeiter<br />

und Arbeiter)<br />

2) Ressourcenzugang und –nutzung vormoderner Gesellschaften<br />

Dieser Themenschwerpunkt hat innerhalb der KAAK-Forschungsfelder<br />

mehrere Wurzeln. Ressourcenzugang und –nutzung vormoderner Gesellschaften<br />

sind schon immer ein Teilaspekt der Feld- und Corpusforschungen<br />

gewesen wie etwa die Buntmetallverarbeitung in Südamerika,<br />

Goldgewinnung am Andenfuß oder Eisenverhüttung in Sri Lanka. Mit einem<br />

vorübergehend eingestellten Projekt zur Goldgewinnung in Togo<br />

wurde erstmals ein Vorhaben eigens mit dem konkreten Ziel etabliert,<br />

vormoderne Abbau- bzw. Verarbeitungstechniken zu untersuchen. Dass<br />

die Themenstellung weit über rein technische Aspekte hinausgehen<br />

kann, dass der Begriff der Ressource nicht nur konventionelle Rohstoffe<br />

und Bodenschätze beschreibt, sondern unter Einbeziehung von Wasser,<br />

Böden, Flora und Fauna etc. erheblich weiter gefasst werden muss, beweist<br />

der 2001 geschaffene Forschungsschwerpunkt „Antike Wasserwirtschaft“,<br />

der am Beispiel des Großen Dammes von Marib (Jemen) auch<br />

die sozio-ökonomischen Voraussetzungen und Folgen künstlicher Bewässerung<br />

untersuchte. Mit dieser konkreten Fokussierung wurde nunmehr<br />

das Thema „Antike Wasserwirtschaft“ in „Vormoderne Wasserwirtschaft“<br />

erweitert und wird als Teilaspekt in Peru, Sri Lanka, der Mongolei und<br />

auf der Osterinsel weiterverfolgt.<br />

a) Ressourcennutzung in Südostasien<br />

Die Untersuchungen in Südostasien erfolgen unter dem Blickwinkel<br />

„Archäologie und Landschaftsgeschichte der Prä-Angkor-Periode im<br />

Mekong-Delta“. Dabei geht es vor allem um die Ressourcen Salz,<br />

Gold, Silber, Eisen, Karneol, Achat, Granat u.a. Mit den Grabungen im<br />

südvietnamesischen Go O Chua wurden seit 2003 erstmals Anfänge<br />

spezialisierter Salzerzeugung in Südostasien gefasst, die in das 9.-<br />

5. Jh. v. Chr. datieren. Hier interessieren besonders die eingesetzten<br />

Techniken, die großräumige Vergleiche mit archäologischen und ethnographischen<br />

Befunden erlauben, aber auch die Umweltbedingungen<br />

am Grabungsplatz und der Zugang zur für die Siederei verwendeten<br />

Meerwassersole. Die DAI-Ausgrabungen in Go O Chua erbrachten außerdem<br />

Gräber des 4.-1. Jh. v. Chr. mit Hinweisen früher lokaler Eisenschmiede<br />

(u.a. erstmals Fragmente eines Schmiedeherdes). Am<br />

Beispiel von Ausgrabungen im kambodschanischen Gräberfeld Prohear<br />

(2007-2008), aus dem ebenfalls Schmiedeschlacken stammen,<br />

kann verdeutlicht werden, wie schnell sich „dörfliche“ Eisenverarbeitung<br />

in dieser Region durchsetzt, obwohl das Eisen wahrscheinlich<br />

eingeführt werden musste. Die Ausgrabungen in Prohear sind von<br />

noch entscheidenderer Bedeutung für die Frage nach der Herkunft<br />

und Verarbeitung von Gold und Silber in dieser Region. Es deuten<br />

sich weiträumige Vernetzungen bis nach Südchina an.

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