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Forschungsplan, 2MB - Deutsches Archäologisches Institut

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Diese ist äußerst vielfältig; denn obwohl die Iberische Halbinsel auf der Karte<br />

als einheitlicher, weil durch die Pyrenäen vom Rest Europas abgetrennter,<br />

Raum erscheint, ist sie dies in Wahrheit nicht. Die schiere Größe des<br />

Landes, weit mehr als 1000 km in jede Richtung, in Verbindung mit den<br />

geographischen Gegebenheiten, namentlich der Lage der Gebirge und Flüsse,<br />

bringt es in klimatologischer Hinsicht beispielsweise mit sich, dass vom<br />

sehr humiden Norden des Landes bis in die teilweise sehr ariden Küstenstreifen<br />

des Südens sämtliche Zwischenzonen vertreten sind Die Siedlungen<br />

auf der Pyrenäenhalbinsel befinden sich also in der Antike wie heute in<br />

Landstrichen, die Hochgebirgscharakter einerseits bis zum Wüstencharakter<br />

andererseits haben. Aus römischer Zeit, aus der Schriftquellen zu uns sprechen,<br />

wissen wir, dass diesem äußerst vielfältigen Landschaftsbild die ethnographische<br />

Zusammensetzung der Bevölkerung entsprach, als Gnaeus<br />

Cornelius Scipio mit seinen Truppen im Jahre 218 v. Chr. bei Ampurias landete.<br />

Scipio und das römische Heer treffen auf ein Mosaik aus indoeuropäischen<br />

Stämmen im Westen, Nordwesten und im Zentrum der Halbinsel, aus<br />

nichtindoeuropäischen Iberern im Bereich der Ostküsten und im Süden sowie<br />

aus punischen Bevölkerungsgruppen der mittelmeerischen Küstenregionen<br />

im Süden. Rom wird es bekanntlich erst nach 200 Jahren gelingen,<br />

durch eine beharrlich verfolgte Politik aus Perfidie, Brutalität und geschickter<br />

Ausnutzung der internen Zwistigkeiten der Einheimischen (divide et impera)<br />

diesen europäischen Subkontinent zum ersten Mal in seiner<br />

Geschichte unter einer Hand zu vereinen. Augustus wird die so unterschiedlichen<br />

Landschaften Hispaniens zum ersten Male einer neuen Ordnung unterwerfen,<br />

die sich dadurch auszeichnet, dass sie auf der Grundlage<br />

gleicher Prinzipien erstellt wurde.<br />

<strong>Forschungsplan</strong><br />

Seite 51<br />

Wenn diese Beschreibung auch auf die nachrömische islamische Zeit grosso<br />

modo insofern zutrifft, als die verschiedenen Völkerschaften nunmehr unter<br />

dem Signum des Glaubens versammelt werden (christlich, jüdisch, muselmanisch),<br />

so ist sie auf die Situation in der Vorgeschichte nur bedingt anzuwenden;<br />

denn zu unterschiedlich und heterogen dürften die<br />

Stammesverhältnisse gewesen sein.<br />

Die Beschreibung schildert den Hintergrund vor dem sich Zentrum und Peripherie<br />

ausbilden. In den gebirgigen Landesteilen findet die Ausbildung<br />

kleinräumlich statt, in den ebenen Landesteilen des Hochlandes (meseta)<br />

großräumlich. Stets bildet der Zugang zu den Bodenschätzen namentlich<br />

Metall eine Rolle (Zambujal, Tharsis, Munigua). Eine besondere Problematik<br />

eröffnet sich bei den Landeplätzen an der Küste, die allein dadurch zu zentralen<br />

Orten werden, dass sie einen Hafen besitzen. Geoarchäologische Forschungen<br />

zur Landschafts- und Klimaveränderung spielen daher bei den<br />

entsprechenden Projekten eine große Rolle. Das Verhältnis von Zentrum<br />

und Peripherie erscheint vielgestaltig und von mancherlei Abhängigkeiten<br />

geprägt. Diese zu untersuchen steht im Mittelpunkt dieser Forschung.<br />

b 1) Kupferzeit<br />

- Zambujal<br />

- Sizandro – Alcabrichel (Portugal). Zwei kupferzeitliche Siedlungskammern<br />

im Vergleich<br />

b 2) Eisenzeit

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