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Forschungsplan, 2MB - Deutsches Archäologisches Institut

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c 4) Panóias/ Vila Real (Portugal)<br />

Es handelt sich um die Erweiterung und Ergänzung des Forschungsprojektes,<br />

das der Bauforscher Th. Hauschild und der Epigraphiker<br />

G. Alföldy der Abteilung schon in den 1960er Jahren an diesem Platz<br />

begonnen hatten. Bis zum Beginn dieses Projektes war Panóias das<br />

einzige einheimische Heiligtum der westlichen Iberischen Halbinsel,<br />

von dem auch eine gewisse archäologische Vorstellung bestand. Seither<br />

steht die Forschung dort still. Bislang bleibt unbeantwortet, ob die<br />

heute sichtbare Form einer sanften Anhöhe, auf der die großen Felsblöcke<br />

liegen, die die Inschriften und Einarbeitungen dieses Mysterienheiligtums<br />

tragen, eine rein römische Schöpfung ist, oder ob es<br />

sich um ein älteres Heiligtum handelt, welches nur römisch überformt<br />

worden ist. Zur Klärung müssen Grabungsschnitte angelegt werden,<br />

um das Alter der Anlage, ihre Form und ihren Charakter zu bestimmen,<br />

denn seit dem ersten Bekanntwerden im frühen 18. Jh. durch<br />

Contador de Argote ist noch nie in Panóias gegraben worden.<br />

Wissenschaftliche Perspektiven<br />

Rekonstruktion eines einheimischen Heiligtums<br />

Projektlaufzeit<br />

2015<br />

Betreuung<br />

Thomas Schattner<br />

Finanzierung<br />

DAI<br />

<strong>Forschungsplan</strong><br />

Seite 264<br />

c 5) Heilige Plätze und ländliche Heiligtümer im indoeuropäischen<br />

Hispanien (Dissertation)<br />

Dieses Forschungsprojekt - gleichzeitig ein Dissertationsvorhaben an<br />

der Universität Zaragoza - hat zum Ziel, die gesamten heiligen Plätzen<br />

und vorrömischen Heiligtümer des indoeuropäischen Teils von<br />

Hispanien katalogartig zu dokumentieren. Das Erscheinungsbild dieser<br />

heiligen Plätze ist recht einheitlich: runde oder rechteckige Einarbeitungen<br />

im Felsen, Kanäle, eine Treppe mit stets ungerader<br />

Stufenzahl, die gelegentlich axial auf die genannten Einarbeitungen<br />

zulaufen. Obwohl man von über 100 solcher Anlagen im Westen der<br />

Iberischen Halbinsel weiß, sind allerdings nur die wenigsten ansatzweise<br />

ergraben. Denn sofern Inschriften keine Auskunft geben, stehen<br />

dem Archäologen kaum Anhaltspunkte zur Verfügung um zu<br />

weiteren Fragen oder Erkenntnissen zu gelangen. Das Heiligtum von<br />

Panóias (Portugal), das von Wissenschaftlern des DAI schon in den<br />

1960er Jahren untersucht wurde, spielt eine zentrale Rolle, weil dort<br />

den oben geschilderten Einarbeitungen Inschriften beigegeben sind,<br />

die das heilige Geschehen erläutern.<br />

Aufgrund der Beobachtungen in Panóias, das der orientalischen Gottheit<br />

Serapis als Hauptgott geweiht ist, vertritt ein Teil der Forscher<br />

die Meinung, diese Art von heiligen Plätzen sei überhaupt erst in römischer<br />

Zeit entstanden. Hier zeigt der Überblick jedoch, dass eine<br />

ganze Reihe davon in Zusammenhang mit Siedlungen oder anderen<br />

Fundstellen stehen (castros), die deutlich vorrömisch sind. Insofern<br />

müssen auch die zugehörigen heiligen Plätze vorrömisch sein.<br />

Angesichts der geschilderten Schwierigkeiten erweist es sich als unerlässlich,<br />

die Erforschung nicht nur auf breiter Materialbasis abzusi-

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