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Forschungsplan, 2MB - Deutsches Archäologisches Institut

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Wirtschaftsbeziehungen Milets in einer Phase liefern, für die andere<br />

Überlieferung kaum zur Verfügung steht.<br />

Wissenschaftliche Perspektiven<br />

Das Projekt zielt auf die Vorlage einer grundlegenden Materialgattung<br />

aus Milet, die gleichzeitig auch eine wesentliche Basis für die<br />

Beurteilung entsprechender Keramik von Fundplätzen außerhalb<br />

Milets bietet.<br />

Projektlaufzeit<br />

2005-2012<br />

Betreuung<br />

Dr. Michael Krumme<br />

Kooperationspartner<br />

Prof. Dr. Volkmar von Graeve, Ruhr-Universität Bochum<br />

Finanzierung<br />

DAI<br />

<strong>Forschungsplan</strong><br />

Seite 87<br />

g) Taganrog und sein Umland<br />

Die 2004 aufgenommenen Arbeiten in der frühgriechischen Siedlung<br />

von Taganrog konnten 2007 größtenteils abgeschlossen werden. Als<br />

Summe der bisherigen Forschungen zeichnet sich ab, dass die Griechen,<br />

die sich im letzten Viertel des 7. Jhs. v. Chr. an der Mündung<br />

des Don niederließen, möglicherweise gemeinsam mit Einheimischen<br />

einen Handelsstützpunkt oder eine kleinere Siedlung mit Handelscharakter<br />

begründeten. Der Schwerpunkt der kommenden Untersuchungen<br />

wird nicht mehr auf Taganrog, sondern auf dessen Umland<br />

liegen. Ziel der Unternehmungen ist es zum einen, ein chronologisches<br />

Gerüst für die Zeitspanne zwischen später Bronzezeit und dem<br />

3. Jh. v. Chr. aufzubauen, zum anderen die naturräumliche, kulturelle<br />

und politische Entwicklung des Don-Deltas zwischen der späten Bronzezeit<br />

und dem 3. Jh. v. Chr. in einer diachronen Perspektive zu verfolgen.<br />

Fragen sind u. a., wie das Don-Delta vor der Ankunft der<br />

Griechen besiedelt war, ob, wie in der russischen Forschung vertreten<br />

wird, das Vordringen der Skythen in einem ursächlichen Zusammenhang<br />

mit der Anlage des Handelsstützpunktes zu sehen ist, wie sich<br />

die griechische Präsenz entwickelt hat und in welchem Verhältnis das<br />

Don-Delta zum Bosporanischen Reich stand, dessen Kernbereich mit<br />

der Hauptstadt Pantikapeion im Verlaufe des 5. Jhs. v. Chr. auf Teilen<br />

der Krim und der südrussischen Halbinsel Taman entstand. Damit<br />

verbunden sind kombinierte Untersuchungen (kleinere, gezielte Grabungen;<br />

Bohrungen und geophysikalische Prospektionen; zwei Surveys)<br />

zu den Lebensgrundlagen der Bevölkerung des Don Deltas und<br />

der Markierung der Landschaft durch Kurgane.<br />

Wissenschaftliche Perspektiven<br />

Das Projekt verbindet die erstmalige Erforschung des frühgriechischen<br />

Handelsstützpunktes von Taganrog am äußersten Rande der<br />

seinerzeit den Griechen bekannten Welt mit einer diachronen Betrachtung<br />

der kulturgeschichtlichen Entwicklung des Don-Deltas<br />

zwischen später Bronze- und früher Eisenzeit. Darüber hinaus bestehen<br />

enge Verbindungen zum Cluster 3, da sich anhand von<br />

Kurganen und Siedlungsplätzen sich verändernde und zum Teil parallel<br />

bestehende Raumkonzepte beobachten lassen.

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