Forschungsplan, 2MB - Deutsches Archäologisches Institut

Wissenschaftliche Perspektiven
Dem Verhältnis zwischen Kaiser und Volk wurde bisher vor allem in
der althistorischen Forschung Beachtung geschenkt. Gerade die
archäologischen Quellen sind jedoch wichtig, um ein möglichst
vollständiges Bild von der Beziehung zwischen Kaiser und Volk zu
erhalten, da die Schriftquellen oft einseitig und tendenziös berichten.
Die zu untersuchenden Monumente können die Erwartungen
und Vorstellungen der Stifter bezüglich des Verhältnisses der dargestellten
Personen zueinander widerspiegeln und geben so von
archäologischer Seite aus die Möglichkeit, die Spielregeln der Interaktion
zwischen Kaiser und Volk zu beobachten.
Projektlaufzeit
Seit 2007
Betreuung
Melanie Maier, M.A.
Finanzierung
DAI
Forschungsplan
Seite 197
10) Editorische Betreuung wissenschaftlicher Reihen
Die editorischen Tätigkeiten, die im Zuge der Zusammenarbeit zwischen
der Abteilung Rom und dem Forschungsarchiv für antike Plastik in Köln
in den kommenden drei Jahren geplant sind, haben zum Ziel, eine große
Fülle unterschiedlichster archäologischer Monumente und Befunde, die
durch die Fotothek des Hauses in den letzten 30 Jahren dokumentiert
wurden oder im Rahmen von Forschungsprojekten der Abteilung entstanden
sind, so aufzubereiten und zu veröffentlichen, dass diese der internationalen
Forschung online zur Verfügung stehen und im Hinblick auf
verschiedene Fragestellungen ausgewertet werden können. Hierfür werden
zum Teil auch neue Darstellungstools entwickelt. Neben der längerfristig
angestrebten Online-Bereitstellung des gesamten Bestandes der
römischen Fotothek, die in den kommenden Jahren durch Emagines, die
Digitalisierung und Sicherung des nitrathaltigen Filmmaterials wie auch
die Aufarbeitung diverser Fotokampagnen der letzten 30 Jahre vorangetrieben
wird (s. 3.), sind mit der Online-Edition des Vatikankatalogs von
Walter Amelung und dem Nordafrika-Browser zwei thematische Schwerpunkte
ins Auge gefasst, die aus den Forschungen des Hauses resultieren.
a) Online-Edition des Vatikankatalogs von Amelung
Unter Bernhard Andreae wurde in den 1980er und 1990er Jahren in
zahlreichen Fotokampagnen ein großer Teil des Bestandes der Vatikanischen
Museen fotografiert. Ein Teil der Bilder wurden Mitte der
1990er Jahre in einem Katalog zur Galleria Chiaramonti durch
Andreae publiziert. Die übrigen Negative aus den umfangreichen
Kampagnen werden derzeit vollständig digitalisiert, aufbereitet und
als umfangreiche Bebilderung einer neuen Online-Edition des Vatikankatalogs
von Walter Amelung veröffentlich. Die hierbei entwickelten
Verfahren zur Metadatenextraktion dienen als Grundlage für
weitere Projekte, die sich über die einfache Digitalisierung hinaus mit
der Schaffung eines echten digitalen Mehrwerts beschäftigen.