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Forschungsplan, 2MB - Deutsches Archäologisches Institut

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nach wie vor aus. Ziel ist es, sowohl einen Bauphasenplan für die unterirdische<br />

Struktur der Grabanlage, als auch einen weiteren für den gesamten<br />

oberirdischen Bereich zu erstellen.<br />

Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Aufarbeitung des reichen Fundmaterials<br />

der unterschiedlichen Epochen. Zunächst soll intensiv an der<br />

Keramik gearbeitet werden. Ferner konnten während der Grabung zahlreiche<br />

Gefäßinhaltsreste geborgen werden. Einzelne Proben sollen im<br />

nächsten Jahr analysiert werden. Im Zusammenhang mit der Keramik<br />

kamen auch zahlreiche Gefäßverschlüsse zutage, von denen die meisten<br />

mit Siegelabrollungen versehen sind. Die Siegelabrollungen der älteren<br />

Grabung und der Kampagnen 2003-2008 sind bereits aufgenommen, die<br />

Bearbeitung der Gefäßverschlüsse die 2009 geborgen wurden, ist für<br />

das kommende Jahr geplant.<br />

<strong>Forschungsplan</strong><br />

Seite 407<br />

Eine nächste Fundgattung bilden die Steingefäße. Hier wurde ein großer<br />

Anteil nach Form und Gesteinsart vorsortiert und auch zahlreiche Gefäßfragmente<br />

bereits gezeichnet und beschrieben. Die Zeichnung von weiteren<br />

signifikanten Böden und Rändern steht noch aus. In den letzten<br />

beiden Kampagnen konnte das Fundspektrum durch eine Ansammlung<br />

von Steinartefakten, wie Messer, Rasierklingen, Abschläge etc. erweitert<br />

werden. In der nächsten Kampagne ist die Bearbeitung dieser Steinartfakte<br />

geplant. Hierzu sollten Zeichnungen und Beschreibungen angefertigt<br />

werden. Ferner konnten verschiedene vegetabile Funde wie Körbe,<br />

Ummantelungen der Keramikgefäße, Hölzer zum Tragen der Keramik<br />

und eventuell Reste eines Zeltes geborgen werden.<br />

Eine umfangreiche Fundgruppe bilden die Särge, die aufgrund ihrer Anzahl<br />

bislang in zwei Gruppen eingeteilt sind. Die erste Gruppe bilden die<br />

Särge vom Neuen Reich bis zur 3. Zwischenzeit. Hier konnte die Bearbeitung<br />

schon sehr weit vorangebracht werden. In den nächsten Kampagnen<br />

sollen die restlichen Särge, die Sargaufsätze (Masken, Hände,<br />

Perücken etc.) aufgenommen sowie die Sargfragmente soweit wie möglich<br />

zusammengesetzt werden. Eine Untergruppe bildet dabei ein Sargensemble<br />

aus dem Neuen Reich, das nur wenig gestört vorgefunden<br />

wurde. Bei der zweiten Gruppe handelt es sich um spätzeitliche Bestattungen.<br />

Hier kamen im Laufe der letzten Jahre zahlreiche Särge, Sargfragmente,<br />

Sargaufsätze sowie Bestattungszubehör wie Osirisstatuen<br />

und Eingeweidekistchen zum Vorschein. Bestattungen, die wahrscheinlich<br />

aus Kostengründen auf einem Holzsarg verzichten mussten, waren<br />

lediglich mit farbig gefassten Mumienauflagen geschmückt. Die Bearbeitung<br />

der verschiedenen spätzeitlichen Begräbnisse ist für die nächsten<br />

drei Jahre geplant. Bei sämtlichen Begräbnissen sollen dabei nicht nur<br />

die Funde aus kunstgeschichtlicher Sicht untersucht werden, vielmehr<br />

soll auf die Bestattungsform und den damit in Verbindung stehenden religiösen<br />

und kultischen Ritus näher eingegangen werden.<br />

Von großem Umfang sind auch die zahlreichen Knochenfunde, die in den<br />

letzten sechs Jahren während der Grabung zutage kamen. Mit deren Bearbeitung<br />

durch einen bzw. mehrere Anthropologen soll ebenfalls in den<br />

nächsten Jahren begonnen werden. Relief- und Statuenfragmente aus<br />

unterschiedlichen Epochen, überwiegend aus Kalkstein, fanden sich sowohl<br />

während der Grabung des DAI als auch zahlreich im Magazin. Eine<br />

Entsalzung und Festigung der Stücke ist für die nächste Kampagne geplant.<br />

Mit der Aufarbeitung kann 2011 begonnen werden.<br />

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