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Forschungsplan, 2MB - Deutsches Archäologisches Institut

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der. Im Projekt der Universität Dresden wird eine Zusammenstellung aller<br />

Fluchtafeln der Antike in einer Datenbank angestrebt, die die Grundlage<br />

für die Bewertung des Phänomens im Allgemeinen darstellen wird.<br />

Der Vergleich der Fundorte und Texte der Inschriften wird aber auch ein<br />

erhellendes Licht auf die Besonderheit der Fluchtafeln im Kerameikos<br />

werfen.<br />

<strong>Forschungsplan</strong><br />

Seite 223<br />

Wissenschaftliche Perspektiven<br />

Die Erfassung der Kerameikos-Fluchtafeln in Zusammenhang mit<br />

den insgesamt bekannten Denkmälern dieser Art erlaubt einen<br />

Blick auf die Rolle magischer Praktiken im antiken Alltag.<br />

Projektlaufzeit<br />

Ab 2010<br />

Betreuung<br />

Dr. Jutta Stroszeck<br />

Kooperationspartner<br />

Prof. Dr. Martin Dreher, Universität Dresden<br />

Prof. Dr. Felice Costabile, Universität Reggio di Calabria<br />

Prof. Dr. Klaus Hallof (Akademie der Wissenschaften, Berlin)<br />

Finanzierung<br />

Finanzierungsantrag der Universität Dresden<br />

Projektmittel aus dem Rahmen des TOPOI-Forschungscluster<br />

6) Griechenland „unter den Römern“: Forschungsgeschichte und moderne<br />

Repräsentationen<br />

In den klassischen Altertumswissenschaften hat das römische Griechenland<br />

seit dem 19. Jh. ein geringes Forschungsinteresse erweckt und traditionell<br />

ambivalente Einstellungen hervorgerufen, die zwischen der<br />

Missbilligung und einer nachhaltigen kulturellen Resistenz der Griechen<br />

oszillieren. Im modernen Griechenland sind diese Einstellungen in historiographischen<br />

Texten, archäologischen Berichten, populären Schriften<br />

und Schulbüchern oftmals mit dem Begriff „Romaiokratia“ zusammengefasst.<br />

Ziel dieses Projektes soll es sein, durch eine kritische historiographische<br />

Annäherung die Ursprünge und Entwicklung dieses Konstruktes<br />

und dessen politischen und ideologischen Grundlagen im Rahmen von<br />

Identitäts- und Nationsbildungsprozessen im modernen Griechenland<br />

nachzuverfolgen. Damit die Implikationen des damit verbundenen Diskurses<br />

für die altertumswissenschaftliche und archäologische Forschungstradition<br />

zu analysieren. Einen besonderen Schwerpunkt soll die<br />

Erforschung der Auswirkung dieser Konstruktion auf die griechische Archäologie<br />

und Denkmalpflege in Bezug auf Befunde und Monumente des<br />

römischen Zeitalters vom 19. Jh. bis in die Gegenwart hinein darstellen.<br />

Wissenschaftliche Perspektiven<br />

Das Thema ist nur am Rand der bisherigen Forschung zum Griechenland<br />

während der Kaiserzeit geblieben, wobei die oben erwähnten<br />

negativen Einstellungen öftermals flächendeckend mit<br />

dem neugriechischen Nationalismus in Zusammenhang gebracht<br />

werden. Für eine inklusivere Studie wäre sowohl eine interne (im<br />

Rahmen der Altertumswissenschaften und der Klassischen Archäologie)<br />

als auch eine externe (im Rahmen der soziopolitischen Nutzung<br />

und der Bezüge dieses Antikenbildes) Annäherung<br />

notwendig, bei der sowohl die neugriechischen als auch die west-

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