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Forschungsplan, 2MB - Deutsches Archäologisches Institut

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Wissenschaftliche Perspektive<br />

Anders als bei einer epigraphisch-historischen Betrachtungsweise,<br />

die in der Regel die Kontexte der Denkmäler vernachlässigt, lassen<br />

sich auf diese Weise die medialen Qualitäten der Weihealtäre und<br />

deren Funktion als zentrale Kommunikationsträger erfassen.<br />

<strong>Forschungsplan</strong><br />

Seite 194<br />

Projektlaufzeit<br />

<br />

Betreuung<br />

Dr. Alexandra Busch<br />

Kooperationspartner<br />

Prof. Dr. Hansgerd Hellenkemper, Römisch-Germanisches Museum<br />

der Stadt Köln<br />

PD Dr. Alfred Schäfer, Römisch-Germanisches Museum der Stadt<br />

Köln<br />

Finanzierung<br />

Ministerium für Bauen und Verkehr des Landes Nordrhein-<br />

Westfalen<br />

9) Dissertationen<br />

a) Die indigenen Kultbauten Siziliens aus archaischer Zeit<br />

Für die einheimischen Bevölkerungsgruppen Siziliens setzten ab dem<br />

8. Jh. v. Chr. mit der Ankunft der griechischen Siedler, deren Ansiedlungen<br />

sich zu prosperierenden Polisstädten entwickelten, tiefgreifende<br />

Transformationsprozesse ein. Die Folgen und Auswirkungen dieses Kulturkontaktes<br />

auf die Lebenswelt und die kulturelle Identität der indigenen<br />

Gruppen stehen immer häufiger im Zentrum archäologischer<br />

Fragestellungen.<br />

Ausgangspunkt der Untersuchung bilden die in der Forschung als indigene<br />

Kultbauten bezeichneten Gebäudestrukturen, die entweder einen<br />

rund- ovalen oder einen rechteckigen Grundriss aufweisen. Die Bauten<br />

der ersten Gruppe geben die lokale Bautradition wieder, während davon<br />

ausgegangen wird, dass die Gebäude der zweiten Gruppe bereits unter<br />

dem Einfluss der griechischen Koloniestädte entstanden.<br />

Anhand der Form, Bautechnik, der Topographie dieser Gebäude innerhalb<br />

bzw. außerhalb der Siedlungen und der vergesellschafteten Funde,<br />

soll in einem ersten Schritt der Frage nachgegangen werden, ob die Benennung<br />

als Kultbauten haltbar ist. Weiterhin wird die Entwicklung der<br />

Gebäude daraufhin untersucht, ob sich die indigene Religionspraxis unter<br />

dem Einfluss der neuen Siedler veränderte.<br />

Daneben ist ein Teil der Fragestellung auch eine kritische Auseinandersetzung<br />

mit den Möglichkeiten und Grenzen der Archäologie, anhand der<br />

materiellen Hinterlassenschaften schriftloser Kulturen Rückschlüsse auf<br />

mögliche religiöse Vorstellungen und Praktiken zu treffen.<br />

Wissenschaftliche Perspektiven<br />

Sakrale Stätten sind bewusst gewählte, besetzte und in vielen Fällen<br />

auch gestaltete Räume. Die Topographie und Ausgestaltung eines<br />

Heiligtums können Rückschlüsse auf religiöse Vorstellungen<br />

und Kultpraktiken geben, die wiederum ein charakteristisches<br />

Merkmal der kollektiven Identität sozialer Gruppen darstellen. Die

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