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Forschungsplan, 2MB - Deutsches Archäologisches Institut

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213 v. Chr. Zur Bestätigung dieses Befundes sind weitere Sondagen<br />

in der nächsten Kampagne geplant.<br />

In der Unterstadt konnten in mehreren Grabungsbereichen Dachversturzschichten<br />

freigelegt werden, die auf mehrere großflächige<br />

Zerstörungen der Stadt Lissos hindeuten. Die früheste bisher nachgewiesene<br />

kann in die erste Hälfte des 2. Jhs. v. Chr. datiert werden<br />

und steht möglicherweise im Zusammenhang mit den illyrischrömischen<br />

Auseinandersetzungen, die 168 v. Chr. zur Errichtung eines<br />

römischen Protektorats führten. Auf die Zerstörung folgte eine<br />

Neuerrichtung der Stadt, wobei die Mauern mit Spolien fundamentiert<br />

wurden, die offensichtlich durch das Abtragen der Stadtmauer im Bereich<br />

des Südtores gewonnen wurden.<br />

Auch diese Architektur wurde zerstört – wahrscheinlich gegen Mitte<br />

des 1. Jhs. v. Chr. – als Lissos als wichtiger Versorgungshafen in den<br />

römischen Bürgerkrieg einbezogen wurde. Für die Neuerrichtung der<br />

Stadt wurden Teile der Unterstadt um ca. 2 m aufgeschüttet, wobei<br />

die alten Mauern als Fundamente weitergenutzt wurden.<br />

Die urbane Entwicklung von Lissos insbesondere in hellenistischer<br />

Zeit wird den Schwerpunkt der bis 2012 geplanten Forschungsarbeiten<br />

bilden, sie schließt weitere Grabungen in der Unter- und Oberstadt<br />

ein. Seit seinem Beginn wird das Stadtforschungsprojekt Lissos<br />

von den „geoarchäologischen Untersuchungen in der nordalbanischen<br />

Küstenebene“ flankiert. Ziel dieses Teilprojektes ist es, den antiken<br />

Hafen und die Küstenbildung in der Antike zu rekonstruieren.<br />

<strong>Forschungsplan</strong><br />

Seite 89<br />

Wissenschaftliche Perspektiven<br />

Erstmalig kann das DAI eine bedeutende hellenistische Stadt und<br />

seine Umland in Albanien erforschen. Dadurch ergeben sich vielfältige<br />

Einblicke in die kulturgeschichtliche Entwicklung der Adria zwischen<br />

Hellenismus und Spätantike.<br />

Projektlaufzeit<br />

2006-2013<br />

Betreuung<br />

Dr. Andreas Oettel<br />

Prof. Dr. Ortwin Dally (Projektleitung)<br />

Kooperationspartner<br />

Prof. as. Dr. Gëzim Hoxha; Prof. as. Dr. Bashkim Lahi, <strong>Archäologisches</strong><br />

<strong>Institut</strong> Albanien<br />

Dipl.-Ing. Ursula Rübens, Labor für Geodäsie, TFH Berlin<br />

Firma „Eastern Atlas“, Berlin<br />

Finanzierung<br />

DFG<br />

DAI<br />

i) Ptolemais – eine hellenistische Neugründung in der Kyrenaika/Libyen<br />

und ihr Umland<br />

Im Zuge der sog. großen Griechischen Kolonisation wird Kyrene in<br />

der 2. Hälfte des 7. Jhs. v. Chr. von Griechen aus der Ägäis gegründet.<br />

Diese Gründung auf der nach Kyrene benannten Halbinsel Kyrenaika<br />

steht am Anfang einer Reihe weiterer Gründungen, die sich in

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