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Forschungsplan, 2MB - Deutsches Archäologisches Institut

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Gleichzeitig sollen die im Zuge der genannten Restaurierungsprojekte<br />

anderer Träger entstehenden Pläne übernommen, am Objekt überprüft<br />

und ggf. überarbeitet werden. Das gleiche gilt für publizierte<br />

Pläne von Häusern aus dem späten 18. Jh. und der 2. Hälfte des<br />

19. Jhs. Für alle übernommenen Pläne ist ein Umzeichnen geplant.<br />

Das Ergebnis wird eine Reihe von Hausgrundrissen sein, die die wichtigen<br />

Entwicklungsstränge der Wohnarchitektur vom späten 18. bis<br />

zum späten 19. Jh. beispielhaft nachvollziehbar machen soll.<br />

In zeitlicher Nähe zu den Bauaufnahmen werden auch jeweils die Archivforschungen<br />

zu den einzelnen Häusern stattfinden, um Informationen<br />

über die Gebäude, historische Eigentümer, Nutzer und<br />

Nutzungen zu gewinnen. Die vergleichende Auswertung dieses Materials<br />

in der Zusammenschau mit Quellen und Literatur beginnt im<br />

fortgeschrittenen Stadium der Aufmaßarbeiten im Jahr 2010 und wird<br />

im Jahr 2011 fortgesetzt. Die Vorlage der Ergebnisse ist Form von<br />

Publikationen – in Artikeln und in Buchform – geplant<br />

Wissenschaftliche Perspektiven<br />

Gerade die Häuser der städtischen Eliten, in denen große und aus<br />

verschiedenen sozialen Gruppen komplex zusammengesetzte<br />

Haushalte lebten und arbeiteten, und in denen sich zahlreiche unterschiedliche<br />

Funktionen räumlich artikulieren konnten, bieten dafür<br />

als 'Mikrokosmen' der Gesellschaft großes Potential. In den<br />

Bestandteilen und der räumlichen Struktur der Häuser lassen sich<br />

Veränderungen verschiedener Art nachspüren, z.B. in der räumlichen<br />

Ordnung des Alltagslebens, in der zunehmenden Integration<br />

oder Segregation von Funktionen, im Grade der Inklusion oder Exklusion<br />

von Untergruppen des Haushalts, und in den Außenbeziehungen<br />

zum gebauten und sozialen Raum der Stadt. Ablesen<br />

lassen sich auch veränderte Selbstwahrnehmungen und Formen<br />

der architektonischen Selbstdarstellung, und ein Wandel der räumlichen<br />

Fassung von schichtenspezifischen Wohnpraktiken und Ritualen<br />

– also der Weise, wie soziale und kulturelle Identitäten visuell,<br />

symbolisch und räumlich konstituiert und kommuniziert werden.<br />

Der Fokus dieser Untersuchung liegt, das sollte deutlich gemacht<br />

werden, auf Wohnhäusern, und nicht auf den Palastanlagen der<br />

Herrscher, welche wegen ihrer Größe und politischen Funktionen<br />

eine andere Kategorie darstellen und nur in sofern berücksichtigt<br />

werden, als ihre Grundrissstrukturen und dekorative Ausstattung<br />

als wichtiges Vorbild für die Wohnhäuser der Eliten gelten müssen.<br />

Projektlaufzeit<br />

2006-2011<br />

Betreuung<br />

Dr. Ralph Bodenstein<br />

Finanzierung<br />

DAI<br />

<strong>Forschungsplan</strong><br />

Seite 432<br />

20) Survey zur Industriearchitektur im Ägypten des 19. und 20. Jhs.<br />

Schon im frühen 19. Jh., unter dem ambitionierten osmanischen Wali<br />

Muhammad Ali Pascha, erfuhr Ägypten großangelegte Industrialisierungsversuche<br />

im modernen Sinne – als erstes Land im Nahen Osten<br />

und zeitgleich mit wichtigen europäischen Ländern. Im 19. und<br />

20. Jh. entstand eine vielfältige Industriearchitektur, deren oft eindrucksvolle<br />

Bauten in fast jeder Stadt und überall im Lande zu sehen

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