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Forschungsplan, 2MB - Deutsches Archäologisches Institut

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2) Untersuchungen zur Spolienverwertung an frühchristlichen Kirchenbauten<br />

in Rom<br />

Die verbauten Kapitelle und Gebälke in S. Agnese wurden im Jahr 2008<br />

in Fotographien und maßstäblichen Zeichnungen vollständig dokumentiert.<br />

In den Jahren 2009 bis 2011 ist eine weitere Bestandsaufnahme<br />

aller Spolien in S. Lorenzo fuori le mura vorgesehen. Die Auswertung ist<br />

mit dem Ziel verbunden, die Spolien zu datieren und unter dem Gesichtspunkt<br />

zu analysieren, nach welchen Kriterien die antiken Gebälke<br />

im architektonischen Kontext der frühchristlichen Kirchen verwendet<br />

wurden.<br />

<strong>Forschungsplan</strong><br />

Seite 190<br />

Wissenschaftliche Perspektiven<br />

Die Verwendung von Spolien kaiserzeitlicher Bauplastik in frühchristlichen<br />

Kirchenbauten ist ein seit langem bekanntes Phänomen,<br />

das als ein wesentliches Charakteristikum der spätantiken<br />

Kirchenbaukunst und darüber hinaus der spätantiken Architektur<br />

insgesamt gilt. Die bis heute diskutierten Erklärungsmodelle, wirtschaftliche<br />

und ideologische Gründe seien ausschlaggebend gewesen<br />

für die Wiederverwendung älterer Bauglieder, halten aber<br />

einer kritischen Überprüfung nicht stand. Aus diesem Grund soll an<br />

zwei Fallstudien, in den Kirchen St. Agnese und S. Lorenzo fuori le<br />

mura, die im architektonischen Kontext verbauten Spolien auf die<br />

Frage untersucht werden, welche tatsächlichen Intentionen ihrer<br />

Verwendung zugrunde liegen.<br />

Projektlaufzeit<br />

Bis 2012<br />

Betreuung<br />

Prof. Dr. Klaus S. Freyberger<br />

Kooperationspartner<br />

Prof. Dr. Hugo Brandenburg<br />

Finanzierung<br />

DAI<br />

Fritz-Thyssen-Stiftung<br />

3) Kupferzeitlicher Bergbau in der südlichen Toskana<br />

Aus den südlichen Alpen und Ligurien sind schon länger chalkolithische<br />

Kupferabbaue und Schmelzöfen bekannt und neueste Forschungen in<br />

Kalabrien konnten erste Abbaustellen für Kupferoxid nachweisen. So<br />

stellt die prähistorische Ausbeutung der Erzvorkommen in der metallreichsten<br />

Region der gesamten Apenninhalbinsel – den Colline Metallifere<br />

– ein dringendes Desiderat der Forschung dar. Eine intensive<br />

Prospektion der bereits bekannten antiken, mittelalterlichen und modernen<br />

Grubenbezirke – unter Einbeziehung geologischer und historischer<br />

Informationsquellen – soll in Abstimmung mit italienischen Kollegen zunächst<br />

Fundstellen urgeschichtlicher Artefakte in Lagerstättennähe eingrenzen<br />

und ggf. durch Grabungen genauer qualifizieren und<br />

quantifizieren. Im Bereich dieser Vorkommen sind insbesondere prähistorische<br />

Kupferminen, Schmelzanlagen und Siedlungen mit Metallhandwerk<br />

zu erwarten. Neben den Colline Metallifere kommen auch Elba und<br />

Sardinien als weitere frühe Kupferquellen in Frage. Zwar hat die intensive<br />

Ausbeutung seit der Antike die Spuren prähistorischen Kupferabbaus

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