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Forschungsplan, 2MB - Deutsches Archäologisches Institut

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Rekonstruktion der aufeinanderfolgenden Bauphasen der Häuser,<br />

der Heiligtümer und Verteidigungsanlagen vermittelt ein in dieser<br />

Dichte bisher noch nicht vorhandenes Bild vom urbanistischen Gepräge<br />

einer Großstadt Ioniens im archaischen Zeitalter.<br />

Projektlaufzeit<br />

Bis 2010<br />

Betreuung<br />

PD Dr. Reinhard Senff<br />

Kooperationspartner<br />

Miletgrabung, <strong>Institut</strong> für archäologische Wissenschaften der Ruhr-<br />

Universität Bochum<br />

Finanzierung<br />

DAI (Miletgrabung)<br />

<strong>Forschungsplan</strong><br />

Seite 205<br />

e) Athen, Forschungen zur klassischen bis römischen Stadt<br />

Das archäologische Gelände des Kerameikos ist in erster Linie als Teil<br />

des wichtigsten Friedhofs des antiken Athen mit Gräbern von der<br />

submykenischen Periode (11. Jh. v. Chr.) bis in die römische Kaiserzeit<br />

(2.-3. Jh. n. Chr.) bekannt. Ursprünglich befand sich der Kerameikos<br />

nach dem Zeugnis des Thukydides ganz außerhalb der alten<br />

Stadtgrenze. Nachdem die Athener in ihre von den Persern zerstörte<br />

Stadt zurückgekehrt waren, ließ Themistokles im Winter<br />

479/78 v. Chr. den Befestigungsring weiter stadtauswärts verlegen<br />

und das von der Stadtmauer geschützte Gebiet der Stadt erweitern.<br />

Den Kerameikos teilte die neue Stadtmauer in zwei Teile, den inneren<br />

und den äußeren Kerameikos. Zwei Tore durchbrachen hier den Mauerring,<br />

das Dipylon (Doppeltor) und das Heilige Tor. Durch beide<br />

führten wichtige Prozessionsstraßen, durch das Heilige Tor die Heilige<br />

Straße, auf der der Festzug für die Göttin Demeter stadtauswärts zu<br />

ihrem Heiligtum in Eleusis zog, durch das Dipylon der sog. Dromos,<br />

auf dem beim Panathenäen-Fest die Prozession zu Ehren der Stadtgöttin<br />

Athene zur Akropolis zog. Im inneren Kerameikos lagen offizielle<br />

Gebäude, so das bereits publizierte Pompeion, das der<br />

Herrichtung der Festzüge des Panathenäen-Festes diente. In privaten<br />

Häusern wurde nach der Aussage der Quellen Geld verliehen und<br />

Wein verkauft. Hier waren auch Hetären ihren Kunden zu Diensten.<br />

Zwei solcher Häuser, Z und Y, wurden ergraben.<br />

f) Die Staatsgräberstraße vor dem Dipylon<br />

Zwischen dem Dipylon und der Akademie lag der Staatsfriedhof der<br />

Athener beiderseits einer ca. 40 m breiten Straße. Durch die Ausgrabungen<br />

der Abteilung Athen konnte der Beginn dieser Anlage freigelegt<br />

werden, die als einzigartiges Gesamtmonument bedeutende<br />

identitätsstiftende und kultische Funktion in der demokratischen Polis<br />

Athen hatte. Die unterschiedlichen Funktionen dieser Straße und ihre<br />

Entwicklung können nur noch an wenigen Stellen untersucht werden,<br />

da der größte Teil der Straße modern überbaut ist. Zwischen 1998<br />

und 2002 durchgeführte Grabungen ermöglichen das Verständnis und<br />

erleichtern die Auswertung der umfangreichen unpublizierten Funde<br />

und Befunde der Altgrabungen hier von 1914 bis 1972. Fragen nach<br />

der Entstehung, der Funktion und den verschiedenen Nutzungsweisen<br />

der repräsentativen staatlichen Straße in klassischer Zeit sowie nach

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