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Forschungsplan, 2MB - Deutsches Archäologisches Institut

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Wissenschaftliche Perspektiven<br />

Die archäologische Stätte Umm el-Qaab bietet somit die Möglichkeit,<br />

an einem noch überschaubaren Ort über einen Zeitraum von<br />

etwa 2700 Jahren Kontinuitäten, Transformationen, Innovationen<br />

und Umbrüche vornehmlich performativen Handelns zu erforschen.<br />

Dies geschieht in Kombination aus Auswertungen der archäologischen<br />

und textlichen Quellen unter Einbeziehung der topographischen<br />

Gegebenheiten und unter Berücksichtigung fundamentaler<br />

Wandlungen etwa ethnischer, politischer oder ökonomischer Art.<br />

Ziel ist die Rekonstruktion des bislang weitgehend unbekannten<br />

Kultgeschehens am Osirisgrab insbesondere in Verbindung zu den<br />

in Bezug stehenden umgebenden sakralen Bereichen und Anlagen.<br />

Projektlaufzeit<br />

2007-2012<br />

Betreuung<br />

Dr. Ute Effland<br />

Finanzierung<br />

Sondermittel Clusterforschung (Cluster 4)<br />

<strong>Forschungsplan</strong><br />

Seite 401<br />

10) Die Residenznekropole von Dahschur<br />

Dahschur ist eine bedeutende Pyramidennekropole des Alten (2.600 –<br />

2.200 v. Chr.) und Mittleren Reiches (1.900-1.700 v. Chr.). Neben den<br />

königlichen Pyramidenanlagen mit ihren Tempeln und Aufwegen wurden<br />

hier zahlreiche nicht-königliche Friedhöfe für Staatsbeamte und Priester<br />

angelegt. Weiterhin gibt es im Zusammenhang mit dem Bau der Pyramiden<br />

angelegte Arbeitersiedlungen und Werkstätten sowie Siedlungen<br />

am Fruchtlandrand. Insgesamt umfasst das Areal der Nekropole eine<br />

Fläche von etwa 20 km².<br />

Das DAI-Kairo engagiert sich in Dahschur seit 1975. In dieser Zeit war<br />

Dahschur Militärsperrgebiet und die Tätigkeit konzentrierte sich auf die<br />

Erforschung und Dokumentation der großen Denkmäler, insbesondere<br />

die Pyramiden Amenemhets III., die Rote Pyramide und einige Gräber<br />

königlicher Beamter aus der Zeit der Roten Pyramide. Hier wurden wichtige<br />

Primärdaten von bis dahin völlig unbekannten oder nur unzureichend<br />

erforschten Monumenten gewonnen. Die Untersuchungen an den<br />

Monumenten des Snofru haben wichtige Lücken im Verständnis der Pyramidenanlagen<br />

in ihrer Entstehungsphase (um 2.600 v. Chr.) geschlossen.<br />

Nachdem Dahschur seit 1997 frei zugänglich ist, wurde die<br />

Nekropole zunehmend als Ganzes in den Blick genommen. Neben ausführlichen<br />

Geländebegehungen lag der Fokus in den vergangenen Jahren<br />

auf der Untersuchung der Friedhöfe und Siedlungen der Priester, die den<br />

Kult an den Pyramiden des Alten Reiches teilweise über Jahrhunderte<br />

aufrechterhielten (DFG Projekt der FU Berlin). Weiterhin wurde damit<br />

begonnen, den Wüstenrandbereich zu untersuchen, in dem sich die archäologisch<br />

weitgehend unbekannten Pyramidenstädte und die Taltempel<br />

der Pyramidenanlagen befinden. Seit 2008 wurden<br />

landschaftsarchäologische Fragestellungen in Zusammenarbeit mit dem<br />

<strong>Institut</strong> für Physische Geographie der FU-Berlin in den Blick genommen.<br />

Ebenfalls seit 2008 wird ein neu entdeckter Friedhof des Mittleren Reiches<br />

westlich der Pyramide Amenemhets II. ausgegraben.<br />

Ein wesentliches Ziel der kommenden Jahre ist die geoarchäologische<br />

Erforschung des bisher vernachlässigten Wüstenrandstreifens, in denen

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