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Forschungsplan, 2MB - Deutsches Archäologisches Institut

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Fragen der Urbanität haben auf der anderen Seite durch die Ansätze, die<br />

Wolfram Hoepfner und Ludwig Schwandner vertraten, wie auch durch die<br />

jüngeren Studien zu anderen Koloniestädten in der Region, etwa zu Megara<br />

Hyblea oder Cumae/Pithekoussai neue Aktualität gewonnen und sich immer<br />

mehr auf die Bedeutung der Städte in ihrer Genese und Funktion konzentriert.<br />

Die langjährigen Untersuchungen des Hauses in Agrigent, Metapont,<br />

Paestum und Syrakus sollen zu einem Abschluss gebracht und der Schwerpunkt<br />

in Selinunt mit veränderter Akzentuierung in der Ausrichtung der<br />

Grabungen beibehalten werden. Im Zentrum der zukünftigen Forschungen<br />

wird die Frage stehen, wie die griechische Polis sich in einem fremden Umfeld<br />

behauptet, welche Strategien der Selbstvergewisserung in der politischen<br />

und militärischen Organisation, in der Wirtschaft, im Kult und den<br />

privaten Lebensformen gewählt bzw. auch verändert wurden, um diese Ziele<br />

zu erreichen. Das enthält zugleich die Frage, wie sich lokale an die Stadt<br />

gebundene Traditionen auswirken und wieweit sie einer flexiblen Auseinandersetzung<br />

mit den Einflüssen aus der Umgebung förderlich oder hinderlich<br />

sind.<br />

<strong>Forschungsplan</strong><br />

Seite 38<br />

- Grabungen in Selinunt (H. von Hesberg)<br />

- Urbanistische Untersuchungen in Metapont (D. Mertens)<br />

- Die Festungswerke von Syrakus (D. Mertens)<br />

- Die Stadtmauer von Paestum (D. Mertens)<br />

- Die Kultur des hellenistischen Solunt (H. von Hesberg)<br />

- Das Olympieion in Agrigent (H. von Hesberg / H.-J. Beste)<br />

- Der Poseidontempel von Paestum (D. Mertens)<br />

a 2) Indigene Siedlungen in Unteritalien/Sizilien, Illyrien und Nordafrika<br />

(Timmari, Cerasello, Tripi, Apollonia und Byllis, Karthago und Chemtou)<br />

Dieses Bündel an Projekten vertieft Ansätze, die in dem Projekt „Italische<br />

Kulturen vom 7. bis 3. Jh. v. Chr. in Unteritalien und Sizilien“ erprobt wurden,<br />

welches durch die Gerda Henkel Stiftung ermöglicht wurde. Sie stehen<br />

in engem Zusammenhang mit der Erforschung der griechischen Städte und<br />

ihrer Kulturen in Unteritalien und Sizilien. Gerade bei den Untersuchungen<br />

zu griechischen Poleis in Unteritalien ist in den letzten Jahrzehnten das Verhältnis<br />

der Einwanderer zu den vor Ort ansässigen Bewohnern und ihrer<br />

Kultur zu einem zentralen Thema geworden. Dazu hat die italienische Forschung<br />

große, aber vielfach stark lokal gebundene Fortschritte gemacht. In<br />

dem Schwerpunktprogramm haben bisher neben dem Projektleiter, einem<br />

eigens ausgewiesenen Archäologen vor allem auch deutsche und italienische<br />

Stipendiaten mitgewirkt. Vor allem ging es dabei um die Frage, wieweit<br />

sich überhaupt Einheiten innerhalb der archäologischen Überlieferung<br />

feststellen lassen, die auf größere Gruppierungen wie Stämme schließen<br />

lassen. Ferner wurde untersucht, welche Mittel der Kohärenz wie etwa Heiligtümer,<br />

Städte und politische Gliederungen zu beobachten sind.<br />

Das Projekt konzentrierte sich auf den von Griechen längs der Küsten besiedelten<br />

Süden Italiens. Dabei wurden die Siedlungsformen zwischen indigenen<br />

Kulturen und griechische Welt verglichen.<br />

Überdies wurde ja auch die punische Urbanistik in Selinunt erforscht, also<br />

wiederum ein Bereich nichtgriechischer Kultur im Kontrast zu der griechischen<br />

Vorgängerphase.

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