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Forschungsplan, 2MB - Deutsches Archäologisches Institut

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hin zu den komplexen Gesellschaften der Bronzezeit, ergeben werden.<br />

Wissenschaftliche Perspektiven<br />

Das Ziel des ANCIENT KURA Projekts ist die Erarbeitung einer<br />

Siedlungsgeschichte vom Neolithikum bis zur Bronzezeit in Abhängigkeit<br />

von und in Wechselwirkung mit der Landschaftsentwicklung<br />

am Mittellauf der Kura. Die Arbeiten vereinen Grundlagenforschung<br />

zur Definition der prähistorischen Siedlungsphasen im bisher nur<br />

unzureichend bekannten Südkaukasusland durch Ausgrabungen in<br />

ausgewählten Fundorten mit Untersuchungen zahlreicher naturwissenschaftlichen<br />

Disziplinen, welche eine Rekonstruktion der Paläoumwelt<br />

erlauben sollen.<br />

<strong>Forschungsplan</strong><br />

Seite 325<br />

Projektlaufzeit<br />

voraussichtlich 2012<br />

Betreuung<br />

PD Dr. Barbara Helwing<br />

Prof. Dr. Svend Hansen<br />

Kooperationspartner<br />

Dr. M. Ragimova, Dr. F. Guliyev, <strong>Institut</strong> für Archäologie und Ethnographie,<br />

Akademie der Wissenschaften Baku<br />

Dr. Bertille Lyonnet, CNRS Paris<br />

Finanzierung<br />

ANR - DFG<br />

2) Cluster 2: Innovationen: technisch, sozial<br />

a) Frühes Kupfer. Ein Siedlungshügel des 5. Jts. v. Chr. in der Walachei,<br />

Rumänien<br />

Im westlichen Schwarzmeergebiet und im Karpatenbecken begannen<br />

metallurgische Aktivitäten ab der zweiten Hälfte des 5. Jts. v. Chr.<br />

Hierzu zählen die bergmännische Gewinnung von Kupfererzen und die<br />

Herstellung eines breiten Spektrums von Geräten. Mit diesen technischen<br />

Innovationen waren soziale Differenzierungsprozesse verbunden,<br />

wie sie sich etwa im Friedhof von Varna (Bulgarien)<br />

manifestieren.<br />

Während dieser Zeit entstand an der Unteren Donau eine Reihe von<br />

Wohnhügeln. Sie bieten einzigartige Einblicke in die Entwicklung eines<br />

Dorfes über mehrere Jahrhunderte, denn Generation um Generation<br />

baute an der gleichen Stelle. Besonders repräsentativ ist der sieben<br />

Meter hohe Siedlungshügel „Măgura Gorgana“ bei Pietrele. Veränderungen<br />

der wirtschaftlichen Strategien können durch die Auswertung<br />

von Pflanzen- und Tierresten erforscht werden. Zusammen mit der<br />

Rekonstruktion des Landschaftswandels ergeben sich Hinweise darauf,<br />

warum die Siedlung nach 4200 v. Chr. nicht mehr bewohnt wurde.<br />

Geomagnetische Untersuchungen haben gezeigt, dass vier Zeilen<br />

Nord-Süd gerichteter Häuser auf dem Siedlungshügel Pietrele standen.<br />

Aufsehen erregend war die Entdeckung einer ausgedehnten Besiedlung<br />

am Fuß des Hügels. Eine so große Siedlung kannte man<br />

bislang aus dieser Zeit nicht. Diese Entdeckung wird auch dazu führen,<br />

die Bedeutung des eigentlichen Siedlungshügels zu überdenken.

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