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Forschungsplan, 2MB - Deutsches Archäologisches Institut

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Mit diesen Befunden bietet Maadi nicht nur die Möglichkeit, im<br />

Vergleich mit anderen Siedlungen der unterägyptischen Kultur im<br />

Nildelta, z.B. Buto, die Auswirkungen der unterschiedlichen naturräumlichen<br />

Gegebenheiten auf die ökonomischen Grundlagen, die<br />

Struktur und den Alltag in den Siedlungen zu untersuchen und<br />

damit zu einem detaillierteren Bild des unterägyptischen Chalkolithikums<br />

beizutragen. Es erlaubt Rückschlüsse auf die interkulturellen<br />

Verflechtungen im Unterägypten der ersten Hälfte des 4. Jts.<br />

Neben der chronologischen Relevanz solcher Vergleiche mit Befunden<br />

aus der südlichen Levante ergeben sich dabei auch Anhaltspunkte<br />

für Veränderungen im Charakter der Beziehungen zwischen<br />

den beiden Regionen, die allgemeinere kulturhistorische und politische<br />

Entwicklungen widerspiegeln. Bei der konkreteren Frage nach<br />

der Herkunft bestimmter Materialien und Objekte (die im Falle des<br />

Kupfers durch ein gesondertes Projekt untersucht wird), können<br />

z.B. überregionale Netzwerke der Rohstoffversorgung, Handelswege<br />

u. ä. erkannt werden, die in engem Zusammenhang mit der sozialen<br />

und gesellschaftlichen Organisiertheit der beteiligten<br />

Bevölkerungsgruppen stehen. Im Vergleich mit gleichzeitigen Befunden<br />

aus dem Bereich der oberägyptischen Naqada-Kultur, nach<br />

der Quellenlage vor allem aus Gräberfeldern, zeichnet sich z.B. ein<br />

teilweise anderes Spektrum an verwendeten Materialien ab, was<br />

auf die Nutzung unterschiedlicher Rohstoffressourcen und auf andere<br />

überregionale Verbindungen der beiden Kulturen verweist.<br />

Der Zugewinn des ökonomischen Potentials Maadis bzw. der unterägyptischen<br />

Maadi-Kultur überhaupt, scheint für die Naqada-<br />

Kultur eine wichtige Rolle bei ihrer in der 2. Hälfte des 4. Jts. erkennbaren<br />

Orientierung nach Norden und den daraus resultierenden<br />

politischen Entwicklungen im frühen Ägypten gespielt zu<br />

haben. Im Gegensatz zu Buto erlebt die Siedlung von Maadi den<br />

wachsenden Einfluss der Naqada-Kultur nicht mehr, sondern wird<br />

nach etwa 300jährigem Bestehen (nach neuen C14-Daten aus dem<br />

westlichen Siedlungsteil) in der Mitte des 4. Jts. aufgegeben.<br />

<strong>Forschungsplan</strong><br />

Seite 410<br />

Projektlaufzeit<br />

Beginn 1999; Feldarbeit abgeschlossen<br />

geplanter Abschluss der Auswertung und Publikation bis 2013<br />

Betreuung<br />

Dr. Ulrich Hartung<br />

Kooperationspartner<br />

Ägyptische Altertümerverwaltung (SCA)<br />

Department of Archaeology, Universität Kairo<br />

Laboratory of Archaeobotany, Department of Botany, University<br />

Helwan<br />

<strong>Institut</strong> für Paläozoologie und Domestikationsforschung, Universität<br />

München<br />

C14-Labor, Eurasienabteilung des DAI<br />

Akademie der Wissenschaften Warschau (Geomagnetik)<br />

Über das Clusterprojekt Kupferversorgung zudem:<br />

Department of Geology, Faculty of Sciences, Universität Kairo<br />

<strong>Deutsches</strong> Bergbaumuseum Bochum<br />

Orient-Abteilung des DAI<br />

Finanzierung<br />

DAI

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