30.12.2013 Aufrufe

Forschungsplan, 2MB - Deutsches Archäologisches Institut

Forschungsplan, 2MB - Deutsches Archäologisches Institut

Forschungsplan, 2MB - Deutsches Archäologisches Institut

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Dr. Julia K. Koch, Verbundprojekt der Universität Leipzig und des<br />

MPI-EVAN Leipzig „Lebenslaufrekonstruktion mobiler Individuen in<br />

sesshaften Gesellschaften“, 2008–2010<br />

Finanzierung<br />

DAI<br />

Exzellenzcluster TOPOI<br />

<strong>Forschungsplan</strong><br />

Seite 133<br />

5) Grundlagenforschungen zur antiken Kunstgeschichte<br />

a) Grabdenkmal und lokale Identität. Phrygien in der römischen<br />

Kaiserzeit<br />

Das Thema der in der Abschlussphase befindlichen Dissertation sind<br />

die Grabformen der römischen Kaiserzeit in Phrygien. Auf Basis<br />

dieses Materials prüft die Studie zugleich die These, ob es in Phrygien<br />

zur Ausprägung lokaler Identitäten als Begleiterscheinung der<br />

Urbanisierung kam und ob diese einen Niederschlag in der Wahl der<br />

Grabform gefunden haben.<br />

In der Kaiserzeit treten in Phrygien verschiedene, anderen<br />

kleinasiatischen Landschaften vergleichbare Grabtypen auf. Ihre<br />

Zusammenstellung ist die Grundlage für alle weiteren Überlegungen.<br />

Wo und wann kommen die verschiedenen Grabtypen in Phrygien vor?<br />

Welche Spezifika weisen die Grabformen im kaiserzeitlichen Phrygien<br />

auf? Die auffälligste Besonderheit ist das häufige und im Wesentlichen auf<br />

Phrygien beschränkte Vorkommen von sog. Türsteinen bei<br />

verschiedenen Grabtypen. Warum treten Grabtypen mit Türfassade in<br />

Erscheinung? Welche Faktoren bestimmen ihre Verbreitung und<br />

weitere Entwicklung? Dass den Türsteinen schon von der älteren<br />

Forschung viel Aufmerksamkeit zuteil wurde, hängt mit ihrer<br />

Bedeutung im Rahmen der kontroversen Diskussion um die<br />

Kontinuität phrygischer Kultur in römischer Zeit zusammen. Damit<br />

rückt die Frage nach der Koppelung von archäologischer Kultur in<br />

Gestalt der Grabformen und ethnischer Interpretation ins Blickfeld.<br />

Um das Phänomen der Grabtypen mit Türfassade überzeugender als<br />

bisher bewerten zu können, muss daher auch der historische und<br />

kulturelle Kontext im kaiserzeitlichen Phrygien mit in die<br />

Untersuchung einbezogen werden. Diese Rahmenbedingungen, die<br />

sich vor allem als Urbanisierungsprozesse darstellen, lassen sich etwa<br />

in Form von Gründungsmythen fassen, zeigen sich in der<br />

Münzprägung und in den lokalen Kulten.<br />

Wissenschaftliche Perspektiven<br />

Die Dissertation stellt die Grabtypen mit Türfassade im<br />

kaiserzeitlichen Phrygien, sog. ‚Türsteine’, in einen übergeordneten<br />

archäologischen, historischen und kulturellen Kontext. Bei der<br />

Analyse der Grabdenkmäler eröffnen sich Perspektiven hinsichtlich<br />

der Möglichkeiten ihrer ethnischen Interpretation.<br />

Projektlaufzeit<br />

2001-2010<br />

Betreuung<br />

Ute Kelp, M.A.<br />

Finanzierung<br />

DAI

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!