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Forschungsplan, 2MB - Deutsches Archäologisches Institut

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Dr.-Ing. Ulrike Wulf-Rheidt, Architekturreferat, DAI Zentrale<br />

3) Grundlagenforschungen zur Landschafts- und Siedlungsarchäologie<br />

<strong>Forschungsplan</strong><br />

Seite 127<br />

a) Die kulturhistorischen Beziehungen des Nordischen Kreises in seinen<br />

Randgebieten - Landschaft und Sozialstrukturen der frühen bis<br />

mittleren Bronzezeit als Basis für Innovation und Mobilität<br />

(Dissertation)<br />

Mit der Bronze gelangte ab Ende des Neolithikums ein Werkstoff nach<br />

Norddeutschland und Nordeuropa, der als Katalysator für<br />

Innovationen auf verschiedenen Ebenen angesehen werden kann.<br />

Nicht nur werden durch ihn völlig neue Formen (z. B. Schwerter) und<br />

Tätigkeitszweige (z. B. Bronzegießer) möglich. Da Kupfer und Zinn in<br />

höchstens geringem Maß direkt in Skandinavien gewonnen wurden,<br />

ist davon auszugehen, dass der Rohstoff kontinuierlich und in nicht<br />

unbedeutenden Mengen aus dem Süden importiert wurde. Hierfür<br />

mussten die seit dem Neolithikum bestehenden Handels- und<br />

Beziehungssysteme zu anderen Kulturgruppen ausgebaut und<br />

gewandelt sowie neue erschlossen werden. Auch auf der sozialen<br />

Ebene lassen sich dabei verschiedene Veränderungen nachvollziehen.<br />

Das Dissertationsprojekt zielt darauf, ein repräsentatives Bild der<br />

kulturhistorischen Beziehungen des Nordischen Kreises und<br />

ausgewählter Nachbarkulturen (z. B. Lüneburger Gruppe,<br />

Hügelgräber Kultur, Urnenfelder Kultur) im Verlauf der frühen bis<br />

mittleren Bronzezeit (ca. 1800 bis 1000 v. Chr.) zu gewinnen.<br />

Räumlich fokussiert sie die Randgebiete des Nordischen Kreises im<br />

heutigen Schleswig-Holstein, Niedersachen und Mecklenburg-<br />

Vorpommern und südlich davon gelegene Nachbargebiete. Als<br />

Materialgrundlage dienen vor allem Grab- und Depotfunde, bei denen<br />

besonders (materielle wie auch soweit feststellbare ideelle) Importe<br />

eine große Rolle spielen, um die Aufnahme von Innovationen, den<br />

Verlauf und die Art interkultureller Beziehungen sowie deren Wandel<br />

in den verschiedenen Landschaften nachzuvollziehen. Auch Handelsund<br />

Reichtumszentren ist nachzuspüren.<br />

Methodisch werden die Fundkomplexe zur Auswertung in einer<br />

Datenbank erfasst, auch GIS-Analysen und räumlich-statistische<br />

Untersuchungen werden eine wichtige Rolle spielen. Daneben wären<br />

metallurgische Untersuchungen und Strontium-Isotopen- sowie<br />

aDNA-Untersuchungen über die CAU Kiel denkbar.<br />

Wissenschaftliche Perspektiven<br />

Das Dissertationsprojekt versucht, ein repräsentatives Bild der<br />

kulturhistorischen Beziehungen des Nordischen Kreises und<br />

ausgewählter Nachbarkulturen (z. B. Lüneburger Gruppe,<br />

Hügelgräber Kultur, Urnenfelder Kultur) im Verlauf der frühen bis<br />

mittleren Bronzezeit (ca. 1800 bis 1000 v. Chr.) zu zeichnen.<br />

Projektlaufzeit<br />

Bis 2012<br />

Betreuer<br />

Anja Endrigkeit, M.A.<br />

Kooperationspartner<br />

Prof. Dr. Johannes Müller, <strong>Institut</strong> für prähistorische und<br />

protohistorische Archäologie, Universität Kiel

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