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Forschungsplan, 2MB - Deutsches Archäologisches Institut

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Zwischenergebnissen auf einer eigenen Website publiziert, in einem<br />

größeren Kolloquium im Anschluss an die Netzwerkarbeit zur<br />

Diskussion gestellt und abschließend in Buchform veröffentlicht<br />

werden.<br />

Projektlaufzeit<br />

Bis 2011<br />

<strong>Forschungsplan</strong><br />

Seite 97<br />

Betreuung<br />

Dr.-Ing. Peter Schneider<br />

Kooperationspartner<br />

Dr. Silke Müth-Herda, <strong>Institut</strong> für Klassische Archäologie, FU Berlin<br />

Finanzierung<br />

DFG<br />

Exzellenzcluster TOPOI<br />

f) Der Şekerhane Köşkü in Selinus. Bauhistorische Untersuchungen zum<br />

vermuteten Kenotaph des Kaisers Trajan (Dissertation)<br />

Seit 2005 wird im westlichen Rauen Kilikien eine bauhistorische<br />

Untersuchung des so genannten Şekerhane Köşkü in Selinus<br />

durchgeführt. Das untersuchte Monument ist wohl nach<br />

vorangegangener Zerstörung des römischen Ursprungsbaus in<br />

seldschukischer Zeit tiefgreifend zu einem Jagdpavillon mit<br />

rahmenden Einrichtungen umgebaut worden, doch lässt sich aus dem<br />

Bestand die Grundstruktur des kaiserzeitlichen Bauwerks eindeutig<br />

erkennen. Es handelte sich um einen Podienbau, vermutlich mit<br />

Freitreppe, der einen tempelartigen Oberbau in der Form eines<br />

Prostylos korinthischer Ordnung trug. Obwohl nur geringe Reste<br />

dieses Oberbaus in situ erhalten sind, ist aus diesen und weiteren<br />

zugehörigen Bauteilen die Gestalt des Gesamtbauwerks<br />

weitestgehend zu rekonstruieren. Besondere Kennzeichen sind ein<br />

wohl zum Sockel zählender monumentaler Relieffries und ein zweiter,<br />

kleinformatiger Relieffries, der vermutlich den Prostylos zierte - beide<br />

von hervorragender Qualität. Ebenso qualitätvoll sind die Reste von<br />

Baudekoration, welche die Anlage in hadrianische Zeit datieren. Der<br />

Podienbau stand nicht exakt im Zentrum einer großen, allseitig von<br />

marmorinkrustierten Säulenhallen eingefassten Hofanlage, die sich<br />

über eine Toranlage zu einer vorgelagerten Terrasse öffnete, die<br />

ihrerseits mit einer massiven Böschungsmauer an den Fluss Selinus<br />

stößt, ehemals möglicherweise aber auch an eine Meeresbucht bzw.<br />

den Hafen der Stadt grenzte. Die Anlage liegt am südöstlichen<br />

Stadtrand der antiken Stadt Selinus zwischen dem monumentalen<br />

Zentrum mit seinen erst ansatzweise untersuchten öffentlichen<br />

Bauten und einer östlich anschließenden Nekropole. Sowohl in seiner<br />

Konzeption und Dimensionierung als auch in Bezug auf Material und<br />

Ausführungsqualität übertrifft der untersuchte Baukomplex die bisher<br />

bekannte öffentliche und private Architektur in Selinus bei weitem.<br />

Bereits 1818 wurde von F. Beaufort in Erwägung gezogen, den Bau<br />

als ein ‚Mausoleum’ für den Kaiser Trajan zu interpretieren, der nach<br />

Auskunft des Cassius Dio auf dem Rückweg von Syrien nach Rom<br />

117 n. Chr. in Selinus gestorben war. Die neueren Untersuchungen<br />

mit einer 2007 abgeschlossenen Gesamtdokumentation der Anlage<br />

und vereinzelten Grabungsschnitten zur Klärung wichtiger<br />

architektonischer und archäologischer Details verdichten die Deutung<br />

als Kenotaph.

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