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Forschungsplan, 2MB - Deutsches Archäologisches Institut

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nikationslinien gelegenen Handelssiedlungen jener Zeit gehörte. Detaillierte<br />

Untersuchungen von altem und neuem samischem Fundmaterial<br />

verbunden mit naturwissenschaftlichen Analysen von Keramik<br />

und Metallobjekten sollen zur Klärung der Kommunikationssysteme<br />

innerhalb der östlichen Ägäis (Inseln und kleinasiatische Küste mit<br />

Troia) beitragen. Die Stellung von Samos während der Mittel- und<br />

Spätbronzezeit im Interaktionsfeld zwischen dem minoischen Kreta<br />

bzw. dem mykenischen Griechenland und Kleinasien ist noch unklar.<br />

Nur neue Befunde aus dem Heraion können hier weiterhelfen.<br />

2009 werden die Ausgrabungen nördlich des 1980/81 gegrabenen<br />

Areals beginnen. Dort sind nach dem Ergebnis geophysikalischer Untersuchungen<br />

die bronzezeitlichen Reste in historischer Zeit nicht<br />

überbaut worden.<br />

<strong>Forschungsplan</strong><br />

Seite 201<br />

Wissenschaftliche Perspektiven<br />

Die früh- bis mittelbronzezeitliche Siedlung unter dem Heraion von<br />

Samos ist die größte protourbane Siedlung ihrer Zeit in der östlichen<br />

Ägäis und auf dem westkleinasiatischen Festland, z.B. wesentlich<br />

größer als Troia II, und bietet die einzigartige Gelegenheit,<br />

eine solche Großsiedlung in Hinsicht auf Entstehung, Entwicklung<br />

und Niedergang, aber auch auf die soziale Struktur, Handelsbeziehungen<br />

etc. zu untersuchen.<br />

Projektlaufzeit<br />

2009-2013<br />

Betreuung<br />

Prof. Dr. Wolf-Dietrich Niemeier<br />

Kooperationspartner<br />

Doz. Dr. Ourania Kouka, Universität von Zypern<br />

Griechisches Kulturministerium<br />

21. Ephorie der prähistorischen und klassischen Altertümer<br />

Finanzierung<br />

DAI<br />

Universität von Zypern<br />

b) Die bronzezeitliche Siedlung von Milet<br />

Das 1994 im Samos auf dem kleinasiatischen Festland gegenüber liegenden<br />

Milet im Rahmen der Milet-Grabung des Deutschen Archäologischen<br />

<strong>Institut</strong>es von Heidelberg aus begonnene Grabungs- und<br />

Forschungsprojekt zum prähistorischen Milet wird nach dem Wechsel<br />

W.-D. Niemeiers nach Athen von dort aus weitergeführt. Die 2004<br />

abgeschlossenen, unter schwierigen Bedingungen unter dem Grundwasserspiegel<br />

durchgeführten Grabungen haben das zuvor lückenhafte<br />

Bild des prähistorischen Milet entschieden bereichert und eine<br />

stratigraphische Abfolge von Siedlungsschichten erschlossen, die vom<br />

Späten Chalkolithikum (2. Hälfte des 4. Jt. v. Chr.) bis zum Ende der<br />

Bronzezeit (12./11. Jh. v. Chr. reichen).<br />

Die mittelbronzezeitliche Siedlung Milet III (ca. 1925/1900-<br />

1750/1720 v. Chr.) zeigt neben der überwiegenden materiellen Kultur<br />

einheimischer Prägung das Eindringen eines starken minoischen Elements<br />

(Keramik, Webgewichte, Siegel, Tonplombe mit Siegelabdruck).<br />

Die feine importierte sog. Kamares-Keramik bildete eine<br />

Handelsware, die auch nach Zypern, in die Levante und nach Ägypten

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