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Forschungsplan, 2MB - Deutsches Archäologisches Institut

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nologie und Paläozoologie könnten für die Kyrenaika exemplarisch die<br />

ländlichen Lebensbedingungen in Bezug auf Flora und Fauna geklärt<br />

werden. Erstrebenswert wäre eine gleichzeitige Untersuchung der<br />

geomorphologischen Entwicklung dieser Region.<br />

<strong>Forschungsplan</strong><br />

Seite 91<br />

Wissenschaftliche Perspektiven<br />

Erstmalig kann das DAI eine bedeutende hellenistische Stadt und<br />

sein Umland in Libyen erforschen. Dadurch ergeben sich vielfältige<br />

Einblicke in die kulturgeschichtliche Entwicklung der Kyrenaika<br />

zwischen Hellenismus und Spätantike. Das Projekt verfolgt darüber<br />

hinaus Fragestellungen des Clusters 3.<br />

Projektlaufzeit<br />

2009-2015<br />

Betreuung<br />

Prof. Dr.-Ing. Ulrike Wulf-Rheidt<br />

Kooperationspartner<br />

PD Dr. Thomas Weber, <strong>Institut</strong> für Klassische Archäologie, Universität<br />

Mainz<br />

Alexandra Druzynski von Boetticher, Lehrstuhl für Baugeschichte,<br />

BTU Cottbus<br />

Finanzierung<br />

DAI<br />

j) Totenrituale Südostsiziliens unter den Einflüssen der Griechen<br />

Ziel des Forschungsprojektes ist es, die Konstituierung von Identitäten<br />

im Totenritual der in Südostsizilien während des 8. –<br />

5. Jhs. v. Chr. lebenden Bevölkerung vor dem Hintergrund des<br />

Fremdkontaktes mit den Griechen zu untersuchen. Besondere Berücksichtigung<br />

findet dabei die mentalitätsgeschichtliche Fragestellung<br />

nach den Einstellungen der Menschen zum Tod und zu ihren<br />

Toten. Im Vordergrund des Interesses stehen dabei Akkulturationsund<br />

Segregationserscheinungen sowie das Phänomen sozialer Grenzziehungen<br />

und die Auswirkungen einer Migration. Als grundlegendes<br />

Problem erweist sich die Bestimmung der kulturgeographischen Herkunft<br />

der Bestatteten bzw. Bestattenden, da diese von zahlreichen<br />

anderen Identitäten und Interessen überlagert werden kann. So ist<br />

eine Unterscheidung "indigener" und "griechischer" Gräber in Südostsizilien<br />

aufgrund der zu beobachtenden Tendenzen, gegenseitig Kulturelemente<br />

zu übernehmen – allerdings in unterschiedlichem<br />

Umfange –, nicht einfach. Hier gilt es, Möglichkeiten und Grenzen am<br />

Befund aufzuzeigen.<br />

Auf Grundlage des Forschungs- und Quellenstandes wurden im Arbeitsraum<br />

Fundplätze bzw. -regionen ausgewählt, die in den Einflussgebieten<br />

verschiedener griechischer Koloniestädte liegen, so dass es<br />

möglich ist, Reaktionen der indigenen Bevölkerung auf die Einflüsse<br />

verschiedener apoikíai zu vergleichen und so eine differenziertere<br />

Sicht auf die zu beobachtenden Wandlungsprozesse zu gewinnen.<br />

Wissenschaftliche Perspektiven<br />

Fragen der Identität und sozialer Grenzziehungen sind derzeit ein<br />

zentrales Thema der Archäologie. Sie sind von besonderer methodischer<br />

Relevanz in Hinsicht auf Mobilität sowie Migration und damit<br />

auch der sog. großen Griechischen Kolonisation.

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