30.12.2013 Aufrufe

Forschungsplan, 2MB - Deutsches Archäologisches Institut

Forschungsplan, 2MB - Deutsches Archäologisches Institut

Forschungsplan, 2MB - Deutsches Archäologisches Institut

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

das Forum einer Stadt handelt, wahrscheinlich des bisher nur<br />

inschriftlich bekannten Lancia Oppidana, der angebliche Belvedere<br />

ist ein sog. gallo-römischer Umgangstempel.<br />

Projektlaufzeit<br />

Abgeschlossen, Publikation in Vorbereitung<br />

Betreuung<br />

Thomas Schattner<br />

Kooperationspartner<br />

A. Guerra, Universität Lissabon<br />

Finanzierung<br />

DAI<br />

<strong>Forschungsplan</strong><br />

Seite 273<br />

c 4) Römische Villen in Hispanien und Gallien (Dissertation)<br />

Die Untersuchung herrschaftlicher Villen in den gallischen und hispanischen<br />

Provinzen erfolgt im Rahmen eines Dissertationsprojektes,<br />

das an der Universität Trier von Markus Trunk betreut wird. Der Untersuchungszeitraum<br />

erstreckt sich vom frühen 2. bis zum Ende des<br />

4. Jhs. n. Chr. und entspricht der Blütezeit des Villenbaus in den<br />

westlichen Provinzen.<br />

Mit dem Begriff Villa wurden in den römischen Quellen Wohngebäude<br />

oder Anwesen außerhalb der Stadt bezeichnet. Damit konnten sowohl<br />

rein landwirtschaftliche Betriebe fernab städtischer Zentren und ohne<br />

größeren Komfort gemeint sein, als auch weitläufige luxuriöse Anlagen<br />

in Stadtnähe oder an wichtigen Verkehrsachsen. Letztere bilden<br />

durch ihre besondere Größe sowie die Verwendung repräsentativer<br />

architektonischer und dekorativer Elemente, wie Wandelhallen, Ziergärten,<br />

Wasserbecken, aufwendiger Badeanlagen, Mosaikböden und<br />

Statuen, eine eigene Gruppe unter den römischen Villen. Trotz dieser<br />

Gemeinsamkeiten unterscheiden sich die Bautypen in den einzelnen<br />

Regionen. So dominierte in Nordgallien der Typ der Portikusvilla, bei<br />

dem die einzelnen Räume aneinandergereiht und mit einer vor den<br />

gesamten Bau vorgelagerten Säulenhalle verbunden waren. Seitlich<br />

konnte diese durch turmartige Baukörper (Risalite) oder Flügel abgeschlossen<br />

werden. In Südfrankreich und auf der Iberischen Halbinsel<br />

hingegen waren die Villen um säulenumstellte Innenhöfe (Peristyle)<br />

herum konzipiert. Jedoch kommt der Typ der Portikusvilla in Einzelfällen<br />

auch auf der Iberischen Halbinsel vor. Zudem gibt es hier Peristylvillen,<br />

welche die charakteristischen Portikus-Risalit-Fassaden<br />

der gallischen Villen besitzen, was auf einen direkten interprovinzialen<br />

Austausch hinweisen könnte. Die lokalen Unterschiede zu analysieren<br />

und sie von den überregionalen Konstanten des römischen<br />

Villenbaus abzusetzen, sowie die Kontakte zwischen den Provinzen zu<br />

untersuchen, ist das Ziel dieser Arbeit.<br />

Wissenschaftliche Perspektiven<br />

Das Dissertationsprojekt untersucht erstmals die römischen<br />

Prachtvillen mit einer überregionalen und vergleichenden Fragestellung.<br />

Ziel ist es, anhand des Vergleichs der beiden Provinzen<br />

Hispanien und Gallien exemplarisch die überregionalen Konstanten<br />

des römischen Villenbaus von den jeweiligen lokalen Eigenheiten<br />

abzusetzen und den Einfluss des Zentrums Rom auf die Provinzen<br />

sowie deren Kontakte untereinander zu untersuchen.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!